Gerade Vereine aus der 2. Bundesliga haben oft ein ähnliches Problem. Zeigen die Top-Spieler ihr ganzes Können, sind sie gefragt bei den Klubs aus der Bundesliga. So geht Patric Pfeiffer von Aufsteiger Darmstadt beispielsweise zum FC Augsburg. Im vergangenen Sommer verließ Josha Vagnoman den Hamburger SV nach dem verpassten Aufstieg und wechselte zum VfB Stuttgart.
Bei zwei absoluten Leistungsträgern wird den HSV dieses Schicksal in diesem Sommer nicht ereilen. Sowohl Robert Glatzel als auch Ludovit Reis haben bereits klargemacht, dass sie bei den Hanseaten bleiben werden. So beschrieb nicht nur Reis, wie die "Rothosen" und ihre Stadt schnell zu einem echten Zuhause wurden. Auch Stürmer Glatzel nennt das Training in Hamburg ein "geiles Gefühl".
Trotz einer Ausstiegsklausel hatte Glatzel sich zuletzt entschieden, seinen Vertrag bis 2027 zu verlängern. "Unser Weg ist noch nicht beendet", kommentierte der 29-Jährige gegenüber der "Sport Bild".
Zwischenzeitlich wurde über einen Wechsel zu Werder Bremen spekuliert. Die relativ geringe Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro wäre man dort wohl bereit gewesen zu zahlen. Doch auch hier wiegelt Glatzel ab: "Was ich beim HSV habe, ist mir mehr wert, als mehr Geld in der Bundesliga zu verdienen."
Die Zeit in Hamburg sei für Glatzel bisher die "mit Abstand glücklichste Zeit" seiner Karriere gewesen. Er genieße jedes Training und die Zeit mit der Mannschaft. Vor allem der Zusammenhalt der Hanseaten sei einzigartig. Im Interview schwärmt der Stürmer von den sechs bis sieben Stunden, die er täglich mit den anderen Spielern verbringt.
Die Entscheidung gegen die Bundesliga fiel dem Stürmer am Ende daher gar nicht so schwer, es wäre schließlich eine "Win-win-Situation" gewesen. Auch der Verbleib von Trainer Tim Walter habe positiv dazu beigetragen. "Wäre eine andere Konstellation da, hätte es vermutlich ein paar mehr Fragezeichen gegeben, ob ich bleibe", erklärt Glatzel.
Direkt nach dem verpassten Aufstieg in der Relegation hatte der HSV-Vorstand sich loyal gegenüber Walter gezeigt. "Wir haben ein Fundament gebaut, das dem Verein sehr guttut", hieß es von Sportvorstand Jonas Boldt.
Auch Glatzel unterstreicht die Überzeugung, mit der Walter seine Mannschaft trainiert und die Energie, die er vermittelt. Den Verbleib des Mittelfeld-Kollegen Reis begrüßte er ebenfalls. "Unser Vorteil wird sein, dass wir eingespielt sind", bestätigt Glatzel in Bezug auf die nächste Saison.