Auf der Suche nach einem neuen Trainer hat sich der FC Bayern in den vergangenen Wochen reichlich Absagen eingehandelt. Jürgen Klopp, Sebastian Hoeneß, Xabi Alonso und Julian Nagelsmann haben allesamt andere Pläne.
Die heißeste Spur führt daher mittlerweile zu Ralf Rangnick, der seit zwei Jahren die Nationalmannschaft Österreichs trainiert. Nachdem es bereits entsprechende Medienberichte gegeben hatte, bestätigte der Coach selbst Gespräche mit dem FC Bayern.
"Es gab eine Kontaktaufnahme von Bayern München, darüber habe ich auch den ÖFB informiert. Wir haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis", sagte Rangnick am Mittwoch gegenüber "90minuten.at". Sein Fokus aber liege derzeit auf Österreichs Nationalteam.
Mit einem möglichen Abschied werde er sich erst dann intensiv beschäftigen, wenn aus München deutliche Signale gesendet werden. "In dem Moment, wo die Bayern sagen würden: Wir wollen Sie. Und dann muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?"
Am Mittwochabend bestätigte auch Peter Schöttel, ÖFB-Sportdirektor, vom Austausch zwischen Rangnick und den Bayern zu wissen. "Ich denke, dass es für alle Beteiligten wichtig ist, zeitnah eine Entscheidung zu haben", erklärte er dem ORF. Eine solche erwartet er auch: "Ich denke, es wird in ein, zwei Wochen erledigt sein müssen."
Der "Kicker" berichtet nun über Details der Verhandlungen. So habe es bereits vor drei Wochen ein erstes Treffen der bayrischen Sportchefs Max Eberl und Christoph Freund mit Rangnick gegeben.
Der 65-Jährige habe dabei seine Ideen bezüglich eines möglichen Engagements mitgeteilt. Der Übungsleiter soll einzelne Spieler bewertet und über die Kaderplanung gesprochen haben. Beim FC Bayern steht schließlich ein größerer Umbruch an. Dessen sei sich Rangnick bewusst, er sei ein Befürworter angedachter Veränderungen.
Diese werden nicht nur die Mannschaft und den Cheftrainer betreffen, sondern auch das Drumherum. Dem Bericht zufolge wird Rangnick höchstwahrscheinlich seinen derzeitigen Trainerstab vom ÖFB-Team in München installieren wollen.
Dazu dürften die drei Co-Trainer Peter Perchtold, Onur Cinel und Lars Kornetka, die im Sommer 2022 gemeinsam mit Rangnick bei der österreichischen Nationalmannschaft angefangen haben. Für Kornetka wäre ein Wechsel zum FCB dabei eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.
Der 46-Jährige hatte in der Saison 2013/14 bereits als Videoanalyst in München gearbeitet, damals im Assistenzteam von Trainer Pep Guardiola.
Über derartige, "nicht unwichtige Details" soll in München derzeit diskutiert werden. Rangnick und die FCB-Bosse sollen daher "im regelmäßigen Austausch" stehen. Selbiges gilt für Österreichs Nationalverband und Bayern. Beim ÖFB hat der Nationaltrainer einen Vertrag bis 2026, es gibt also Ablösedetails zu besprechen.