Dayot Upamecnao (l.) brachte den FC Bayern beim BVB nach vier Minuten in Führung. Bild: mago images / Gerrit van Keulen
Fußball
Erst war gar nicht klar, ob er überhaupt spielen kann und dann wurde er zu einem der Matchwinner. Und das, obwohl er gerade einmal 60 Minuten spielte.
Doch dass Dayot Upamecano beim ungefährdeten 4:0-Sieg des FC Bayern gegen Borussia Dortmund am Samstagabend überhaupt auf dem Feld stand, war ein großes Risiko und ist einzig der dünnen Personaldecke der Münchner geschuldet.
Denn noch auf der Pressekonferenz am Freitag machte Bayern-Trainer Thomas Tuchel deutlich, dass es noch mehr als fraglich sei, ober überhaupt spielen könnte und eine Rücksprache mit den Ärzten nötig sei.
Am Ende stand der französische Nationalspieler in der Startelf und ebnete mit seinem Tor zum 1:0 in der vierten Minute den Weg für den dominanten Auswärtssieg der Bayern.
Nach dem Spiel berichtete der 25-Jährige dann auch von einem kuriosen Dialog, den er mit BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck Sekunden vor dem Treffer führte.
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FC Bayern: Upamecano ebnet Weg zum Sieg über den BVB
So ist es bei Eckbällen das übliche Prozedere, dass die kopfballstarken Innenverteidiger einer Mannschaft mit in den Strafraum gehen, um einen Treffer zu erzielen. Noch bevor der ruhende Ball ausgeführt wird, gibt es viele kleine Bewegungen und Körperkontakt, zwischen den Spielern. Der Gegenspieler darf auf keinen Fall aus den Augen verloren werden oder unbedrängt zu einem Kopfball kommen.
Und während die Spieler im Strafraum auf die Ausführung des Standards warten, wird auch gern versucht, den Gegenspieler mit einem Gespräch aus dem Konzept zu bringen oder zumindest etwas die Konzentration zu rauben.
Ähnliches versuchte wohl auch Nico Schlotterbeck mit Upamecano vor dem Eckstoß in der vierten Minute. Denn auf den TV-Bildern war deutlich zu erkennen, dass er etwas zu Upamecano sagte, der antwortete und beide lachten. Nur Sekunden bejubelte der Bayern-Star auf den Knien rutschend sein erstes Saisontor. Doch was war gesprochen worden?
FC Bayern: Upamecano stabilisiert FCB-Defensive teilweise
Wie Upamecano nach dem Spiel im Gespräch mit dem Journalisten Matt Ford erzählte, war er selbst etwas verwundert, dass Schlotterbeck mit ihm gesprochen habe und dann auch noch auf Französisch. "Er sagte: Ça va?", berichtete Upamecano dem Reporter. Der deutsche Nationalspieler erkundigte sich, ob es Upamecano gut gehe. Eventuell auch aus reiner Höflichkeit, da der Bayern-Star die vergangenen vier Pflichtspiele mit einer Oberschenkelverletzung verpasste.
Der Abwehrspezialist blieb im Gespräch freundlich und erzählt, dass er sagte, dass es ihm gut gehe und erkundigte sich nach Schlotterbecks Wohlbefinden. Doch dann flog der Eckball von Leroy Sané in den Strafraum. "Und dann bin ich so schnell losgerannt, wie ich konnte und habe alles versucht, um das Tor zu machen", erzählt er.
Doch nicht nur in der Offensive trat Upamecano in Erscheinung, auch in der Defensivarbeit agierte der Nationalspieler souverän und verlieh der bisher wackligen Bayern-Abwehr etwas mehr Stabilität. Nach 60. Minuten wurde er ausgewechselt und Nachwuchshoffnung Aleksandar Pavlovic kam zu seinem zweiten Saisoneinsatz.
Das sei im Vorfeld so mit Trainer Thomas Tuchel abgesprochen gewesen. "Jetzt bin ich bereit für 90 Minuten", machte er klar. Am Mittwoch geht es für die Münchner mit einem Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul in der Champions League weiter.
Nicals Füllkrug kann schon seit Längerem nicht und Marc-André ter Stegen wird für längere Zeit nicht können. Jamal Musiala kann mit Hüftproblemen auch nicht. Kai Havertz muss mit Knieproblemenen absagen. Und auch Robin Koch hindern Hüftprobleme an einer Reise zur Deutschen Nationalmannschaft. Der eigentliche Plan von Julian Nagelsmann wurde damit komplett über den Haufen geworfen.