Mit seinem Wechsel zu Manchester City hat Erling Haaland einem monatelangen Transfer-Geplänkel ein Ende gesetzt. Tatsächlich datieren die Spekulationen um Haalands Zukunft, das Interesse der europäischen Spitzenklubs und der Wunsch von Haalands Beratern nach einem Mega-Deal zurück bis ins Sommertransferfenster 2020, nach Haalands erstem Halbjahr beim BVB.
Allzu lange wird es in Sachen Wechselgerüchte um den Norweger jedoch nicht ruhig bleiben: Wie die spanische "Marca" am Dienstag vermeldet, enthält Haalands Vertrag bei den Citizens eine Ausstiegsklausel, die ab 2024 greifen soll.
Demnach kann der noch 21-Jährige Manchester in zwei Jahren für die festgeschriebene Ablösesumme von 200 Millionen Euro verlassen. Ein Jahr später würde Haaland "nur" noch 175 Millionen kosten. Schon sein Wechsel nach England wurde durch eine Ausstiegsklausel möglich: Sein Kontrakt beim BVB erlaubte Haaland den Abschied für 75 Millionen Euro.
Ausstiegsklauseln in dieser Größenordnung und weit mehr als Hundert Millionen Euro gibt es im Fußball schon seit einiger Zeit. So hat Real Madrid Karim Benzema Medienberichten zufolge letztes Jahr bei seiner Vertragsverlängerung eine feste Ablöse von einer Milliarde Euro in den Vertrag geschrieben.
Aber: In Spanien sind die Vereine anders als in Deutschland oder England verpflichtet, ihren Spielern eine Ausstiegsklausel zu gewähren. Die Hundert-Millionen-Euro-Austiegsvereinbarungen sind daher – wie beim 34-jährigen Benzema – in der Regel Alibi-Klauseln, um die Liga zufriedenzustellen.
Im Fall Erling Haaland, der gerade mal 21 Jahre alt ist, könnte sich in den nächsten Jahren jedoch tatsächlich ein Abnehmer finden, der 200 Millionen Euro auf den Tisch legt. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Ablösesummen im Fußball ohnehin exponentiell steigen.
Paris St. Germain, das juristisch quasi dem Staat Katar gehört, hätte auf jeden Fall das nötige Kleingeld. Real Madrid ist offensichtlich dazu bereit, in derselben Größenordnung mitzubieten, wie es beim Werben um Kylian Mbappé bewies. Sollte ein Klub Interesse anmelden, hat Manchester City zudem die Möglichkeit, Haaland seine Ausstiegklausel abzukaufen.
Für Haalands Berater bedeutet das: Ob Wechsel oder nicht, dann gibt's wieder Geld. Spätestens 2024 werden sie also wieder die Werbetrommel für ihren Klienten anwerfen. Es droht das nächste monatelange Transfer-Theater.
(kpk)