RB Leipzig könnte den Weg für eine Zuschauer-Rückkehr in die Stadien ebnen.
Doch die regionalen Verordnungen sind genau der Punkt, der ein einheitliches Konzept schwierig machen könnte. Denn aufgrund der unterschiedlichen Handhabung in den Ländern birgt das Thema Streitpotenzial. Während Baden-Württemberg etwa kleinere Sportevents mit 500 Zuschauern zulässt, sind in Berlin seit Dienstag sogar 5000 Menschen bei Veranstaltungen im Freien zulässig.
Zuvor hatten die Ministerpräsidenten gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, dass es eine größere Fan-Rückkehr vor November nicht geben wird.
"Das Konzept von RB Leipzig hat offensichtlich überzeugt", ließ der Ligaverband wissen: "Unabhängig davon ist die DFL selbstverständlich weiterhin bereit, mit der Politik verbindliche Gespräche über abgestimmte Lösungen auf Bundesebene zu führen."
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorstoß allerdings kritisch. "Wenn Leipzig vor 8500 Zuschauern spielt, ist das unsportlich und epidemiologisch falsch", twitterte er. "Unsportlich, weil andere Vereine ohne Genehmigung im Nachteil sind. Und am Beginn der zweiten Welle sendet es das völlig falsche Signal, die Gefahr der Pandemie sei gebannt."
Auch andere Personen kritisieren aufgrund der unterschiedlichen Verordnungen eine mögliche Wettbewerbsverzerrung. Wolfsburger Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sagte dem Portal "Sportbuzzer": "Es ist schon ein Unterschied, ob ein Verein 10.000 oder 15.000 Zuschauer im Stadion hat und andere Klubs 500. Dann ist eine Wettbewerbsgleichheit nicht mehr so gegeben".
Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach dagegen von einem "kleinen Wettbewerbsvorteil" für Leipzig. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er, "diesen müsse man allerdings "in Kauf nehmen, wenn man möchte, dass sich – immer auf Basis des jeweiligen Infektionsgeschehens und eines durchdachten, verantwortungsbewussten Konzeptes – etwas bewegt."
Am Donnerstag (ab 11 Uhr) will die DFL bei einer virtuellen Versammlung über die Entscheidung abstimmen.
(lau/dpa/afp)