Sport
Fußball

Maradona: Mahnwachen in Neapel und Gebete vom Papst – die Welt trauert

Ein Fan mit Maradona-Maske trauert in Buenos Aires um das argentinische Fußballidol.
Ein Fan mit Maradona-Maske trauert in Buenos Aires um das argentinische Fußballidol.Bild: www.imago-images.de / Roberto Almeida Aveledo
Fußball

Argentinische Medien: Das waren Maradonas letzte Worte

Mahnwachen in Neapel und Gebete vom Papst: Die Welt trauert um Maradona
26.11.2020, 09:0826.11.2020, 13:00
Mehr «Sport»

"Me siento mal!" ("Ich fühle mich schlecht.") sollen die letzten Worte von Diego Armando Maradona gewesen sein, wie argentinische Zeitungen berichten. Während des Frühstücks sei ihm demnach plötzlich unwohl geworden, er habe sich dann wieder ins Bett gelegt. Wenige Minuten später sei er tot gewesen.

Der Weltmeister von 1986 starb am Mittwoch, keine vier Wochen nach seinem 60. Geburtstag. Die Fußball-Ikone erlitt einen Herzstillstand. Berichten zufolge starb er in seiner Villa in San Andrés.

Argentinien verwandelte sich am Mittwoch in ein Land im Schockzustand. Cesar Luis Menotti, der Weltmeister-Trainer von 1978, sprach seinen Landsleuten aus dem Herzen: "Es ist schrecklich. Ich bin am Boden zerstört, ich kann es nicht glauben."

Kerzen, Fotos, Schals: Devotionalien für Diego Maradona.
Kerzen, Fotos, Schals: Devotionalien für Diego Maradona. Bild: www.imago-images.de / Antonio Balasco

Der Tod von Diego Armando Maradona bewegt die Menschen aber auch weltweit. So haben zum Beispiel Fans in seiner alten sportlichen Heimat Neapel ihrer Ikone gedacht. Der ehemalige Weltstar war 1982 nach Süditalien zur SSC Neapel gewechselt, führte den Klub 1987 und 1990 zu den bis heute einzigen Meisterschaften der Vereinsgeschichte.

Kerzen und Blumen: Neapel trauert um Maradona

Dutzende Menschen pilgerten zu einem Wohnblock im Zentrum der Vesuvstadt, an dessen Fassade ein Gemälde des ehemaligen Napoli-Stars zu sehen ist. Viele Fans hielten Kerzen in der Hand.

Trotz Ausgangssperre: Menschen pilgerten auf die Straßen, um Maradona zu gedenken.
Trotz Ausgangssperre: Menschen pilgerten auf die Straßen, um Maradona zu gedenken.Bild: www.imago-images.de / Fabio Sasso

Trotz des Ausgangsverbots ab 22 Uhr wegen der Corona-Pandemie versammelten sich vor dem Stadio San Paolo spontan hunderte Fans und legten Kerzen und Blumen nieder. Kinder klebten Zeichnungen an den Stadioneingang. Einige Fans drangen ins Stadion ein und rollten ein Bild Maradonas mit der Schrift "The King" aus. Dabei zündeten sie Rauchbomben. Neapels Bürgermeister Luigi de Magistris stellte in Aussicht, die Arena in Maradona-Stadion umzubenennen.

Um Maradona trauern auch sein in Neapel lebender Sohn Diego Maradona Junior und dessen Mutter Cristiana Sinagra. "Du wirst für mich nie weggehen. Wir werden dich immer lieben, du wirst uns wahnsinnig fehlen", schrieb Sinagra auf Facebook. Maradona hatte erst 2016 seinen unehelichen Sohn anerkannt, der heute 34 Jahre alt und selbst Fußballer ist, allerdings mit deutlich weniger Erfolg als der Vater. Sinagra hatte jahrelang Prozesse gegen Maradona wegen verweigerter Unterhaltszahlung geführt.

Neapels Bürgermeister kündigte an, das Stadion der SSC nach Maradona zu benennen.
Neapels Bürgermeister kündigte an, das Stadion der SSC nach Maradona zu benennen.Bild: www.imago-images.de / Antonio Balasco

In Neapel wurde ein Trauertag zu Ehren Maradonas aufgerufen. Der Fußballverband beschloss, dass vor Beginn der Spiele am kommenden Wochenende eine Schweigeminute zu Ehren des "Pibe de Oro" ("Goldjunge") eingelegt wird.

Auch der Papst trauert

Auch Papst Franziskus, selbst Argentinier, ist über den Tod Diego Maradonas informiert worden und betet für ihn. Dies berichtete Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Franziskus denke an die Begegnungen mit Maradona in den vergangenen Jahren, sagte Bruni.

Maradona überreicht Papst Franziskus (l.) ein Argentinien-Trikot.
Maradona überreicht Papst Franziskus (l.) ein Argentinien-Trikot.Bild: www.imago-images.de / imago sportfotodienst

Der Papst, selbst großer Fußballfan, hatte Maradona unter anderem 2014 im Vatikan empfangen, nachdem im Olympiastadion von Rom ein interreligiöses "Spiel für den Frieden" stattgefunden hatte. Das Spiel war von der Stiftung des argentinischen Fußballstars Javier Zanetti (ehemals Inter Mailand) organisiert worden. Damals hatte der Papst Maradona umarmt, der ihm ein Trikot mit der Aufschrift "Francisco" überreichte. Maradona berichtete daraufhin, er habe sich von der Kirche entfernt, spüre jedoch große Nähe zum Papst wegen dessen Einsatzes für die Armen.

Am 23. April 2015 hatten sich der Papst und Maradona anlässlich einer Initiative zugunsten der Jugend im Vatikan getroffen. Am 12. Oktober 2016 beteiligte sich Maradona an einem Friedensmatch, bei dem Spenden für die vom Erdbeben zerstörte italienische Stadt Amatrice gesammelt wurden.

(as/mit Material von sid)

FC Bayern: Zukunft von Manuel Neuer im Klub wohl entschieden

Am Samstagnachmittag wird Manuel Neuer in der Münchner Allianz Arena im Heimspiel gegen Heidenheim nicht auf dem Platz stehen. Der Torhüter fällt mit einer Rippenprellung aus – wie schon im Pokal gegen Leverkusen, als der Torhüter nach 20 Minuten vom Platz geschickt wurde.

Zur Story