Für Schalke war schon das Ende der vergangenen Saison ein Trauerspiel: Der Abstieg in die zweite Bundesliga besiegelte den sportlichen Niedergang der Gelsenkirchener. Auch die ersten vier Spieltage der neuen Saison stimmten das Team um Trainer Thomas Reis alles andere als zufrieden, drei Niederlagen hat das Team nämlich schon verzeichnet.
"Wer spätestens jetzt noch nicht gemerkt hat, was man in der zweiten Liga braucht, ist hier fehl am Platz", ärgerte sich Reis nach der Niederlage gegen Braunschweig am dritten Spieltag. Die nächste Pleite am vergangenen Freitag gegen Holstein Kiel ließ dann auch den Sportdirektor der Königsblauen die gewohnte Ruhe verlieren.
"Es sind alle gefordert, die Entwicklung zu beschleunigen", forderte André Hechelmann nach der 0:2-Niederlage gegen Holstein Kiel. Für das kommende Spiel gegen Wiesbaden müssen in seinen Augen sowohl die Spieler als auch das Trainerteam eine bessere Leistung auf den Platz bringen.
Die drei Pleiten ließen die Schalker schon jetzt auf Platz 15 abrutschen, der Frust in der Veltins-Arena war auch bei den Fans nicht zu übersehen. Viele Spieler bangen nach den vergangenen Partien auch um ihre Stammpositionen.
"Wir sind weiterhin absolut überzeugt von unserem Kader", unterstrich Sportdirektor Hechelmann jedoch erneut. Dieses Vertrauen bringe gleichzeitig eine klare Erwartungshaltung gegenüber der gesamten Mannschaft mit sich.
Am kommenden Samstag soll im Spiel gegen Wehen Wiesbaden endlich alles anders werden. Die Aufsteiger stehen aktuell auf Platz 7 der Tabelle, am vierten Spieltag mussten jedoch auch die Hessen eine Niederlage gegen Nürnberg einstecken.
"Wir brauchen Punkte vor der Länderspielpause, nur darum geht es in dieser Woche. Und ich spüre bei jedem Einzelnen, dass wir uns da alle auf einer Linie befinden", erklärte Schalkes Sportdirektor. Dem Zweitligisten bleibt noch ein Spieltag, bevor die Liga wegen der Länderspielpause pausiert. Für die deutsche Nationalmannschaft steht dann am 9. September das nächste Länderspiel gegen Japan an.
Für Schalke dürfte es vor dem kommenden Spiel vor allem um die Arbeit an der Defensive gehen. Zuletzt hatte man sich hierfür ablösefrei den Tschechen Tomáš Kalas aus Bristol geholt, der nun bis 2025 bei den Königsblauen bleiben will. "Ich habe nicht lange überlegen müssen, sondern werde alles Nötige dafür tun, um den Club dahin zurückzubringen, wo er hingehört", erklärte der 30-Jährige in Anschluss an seinen Wechsel.
In der Chefetage hofft man laut "kicker" nun außerdem auf den Transfer von Linksverteidiger Derry Murkin aus den Niederlanden, im besten Fall noch vor dem Spiel gegen Wiesbaden. Der 22-jährige Joey Müller konnte auf dieser Position bisher wenig reißen.
Nach dem Ende der vergangenen Saison hatten die Königsblauen durch zahlreiche Abgänge erneut stark an ihrem Kader feilen müssen. Während man für Amine Harit zumindest noch eine Ablöse von 5 Millionen Euro erhielt, verließen mehrere geliehene Stars wie Alex Kral und Moritz Jenz den Klub.