Als Spieler galt Matthias Sammer als harter Hund. Bei seinen diversen Vereinen, unter anderem Borussia Dortmund und Inter Mailand, zog der Europameister von 1996 in der Abwehr die Fäden und war sich dabei selbst für keinen Zweikampf zu schade.
Kein Wunder, dass Sammer Attributen wie Einsatz und Siegeswillen auch nach seiner aktiven Karriere hohen Wert beimisst. Seit 2018 arbeitet der 54-Jährige wieder beim BVB. Als externer Berater unterstützt er den Verein heute unter anderem bei Spielertransfers.
So hat er in diesem Sommer auch tatkräftig mitgewirkt, als sich die Dortmunder durch viele hochkarätige Neuzugänge neu aufstellten. Einer der Neuen gefällt Sammer dabei besonders gut: Mittelfeldspieler Salih Özcan. "Ich würde sagen, er könnte eine große, positive Überraschung sein", prognostiziert Sammer im Interview mit "Bild".
Keiner der großen Namen also, kein Sébastian Haller, Karim Adeyemi oder Niklas Süle, sondern der eher unscheinbare Neuzugang aus Köln, dessen Verpflichtung angesichts der vielen prominenten Transfers fast ein bisschen untergegangen ist. Fünf Millionen Euro überwies Dortmund für Özcan in die Domstadt.
"Er bringt etwas mit, was ich für wichtig erachte", sagt Sammer über den 24-Jährigen. "Gewinnen wollen, Ausdruck, Haltung und das auch immer wieder zu zeigen, das hat mir immer gefallen." All das hätte Özcan bereits in den deutschen Juniorennationalmannschaften gezeigt, doch in der vergangenen Saison sei bei ihm dann noch "sportliche Stabilität" hinzugekommen.
Und tatsächlich spielte Özcan beim 1. FC Köln eine herausragende Saison. Er kam in 31 Spielen zum Einsatz und war ein wesentlicher Grund dafür, dass sich der einstige Krisenklub sensationell für die Conference League qualifizierte. Seine konstant starken Leisungen wurden vom Fachmagazin "kicker" mit einem Platz im Team der Saison 2021/2022 belohnt.
In Dortmund ist der türkische Nationalspieler im zentralen Mittelfeld als Nachfolger von Axel Witsel vorgesehen, der zur kommenden Saison zu Atlético Madrid gewechselt ist. Es bleibt spannend zu sehen, ob Özcan die starken Leistungen aus Köln auch beim BVB abrufen kann.
(nik)