
Erling Haaland verließ im Sommer Borussia Dortmund und wechselte für 60 Millionen Euro zu Manchester City.Bild: AP / Jon Super
Fußball
19.10.2022, 17:4219.10.2022, 17:42
Mindestens seit Beginn 2022 hielten die Wechselgerüchte und Spekulationen um Erling Haaland an. Nahezu jedem europäischen Top-Klub wurde Interesse am norwegischen Top-Stürmer nachgesagt. Am Ende entschied sich der 22-Jährige für einen Transfer zu Manchester City.
Lange Zeit soll auch der FC Bayern an einer Verpflichtung von Haaland interessiert gewesen sein. Letztlich hatte Münchens Vorstand Oliver Kahn im Mai in einem "Sport Bild"-Interview allerdings klargestellt: "Ein Paket, das, wie man hört, mehr als 100 Millionen Euro kostet, ist aktuell für den FC Bayern nicht denkbar."
Geld soll nicht ausschlaggebend gewesen sein
In einem aktuellen Interview der "Sport Bild" spricht mit Jan Åge Fjørtoft ein Haaland-Insider ausführlicher über die Gründe, nach Manchester zu gehen. Fjørtoft ist ein enger Bekannter der Haalands, hat mit Vater Alf-Inge gemeinsam in den 80er und 90ern in der norwegischen Nationalmannschaft gespielt. Laut dem heute 55-jährigen Ex-Profi war das Geld für Haaland aber nicht das ausschlaggebende Argument.
Demnach wäre Haaland "auch bei Bayern nicht arm geworden". Für den Stürmer habe ein anderer Punkt mehr im Fokus gestanden. "Glauben Sie mir: Entwicklung steht für ihn im Vordergrund, Ruhm und Geld sind nur ein Resultat daraus. Erling ist bodenständiger, als man denkt", erklärte Fjørtoft.
Um seine Wechsel-Entscheidung zu erleichtern, hatte Haaland sogar ein eigenes Punktesystem entwickelt, nachdem er die infrage kommenden Vereine bewertete. Ein ausschlaggebendes Kriterium soll dabei gewesen sein, ob ein Verein einen klassischen Mittelstürmer überhaupt benötige oder ihn bereits im eigenen Kader habe. Fjørtoft führt deshalb aus: "Damals war bei Bayern aber noch Lewandowski, bei Real Benzema und bei PSG Mbappé. Bei City war der Platz frei."

Jan Åge Fjørtoft spielte insgesamt 71-mal für die norwegische Nationalmannschaft.Bild: www.imago-images.de / imago images
Zusätzlich sei auch der Spielstil, die Stadionkapazität und die Klubhistorie mit ins Punktesystem eingeflossen. Fjørtoft führte aus: "Mein Eindruck ist – auch wenn es nicht auf dem Zettel stand –, dass Erling auch in ein neues Land wollte und dass die City-Vergangenheit seines Papas eine große Rolle gespielt hat."
Nach seinem Wechsel nach England liefert Haaland auch bei Manchester City ab. In 14 Pflichtspielen traf der Linksfuß bereits 20-mal. Deshalb kommen schon jetzt Gerüchte auf, nach denen Haaland auf dem Zettel von Real Madrid stehen könnte. Er soll für den Sommer 2024 eine Ausstiegsklausel besitzen. Gleichzeitig möchte Manchester wohl den bis 2027 laufenden Vertrag verlängern.
Die Wahrscheinlichkeit einer Verlängerung schätzt Fjørtoft aktuell gering ein: "Ich kann mir kaum vorstellen, dass das für ihn Sinn ergeben könnte. Er ist ja gerade mal drei Monate da."
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Als Thomas Müller und der FC Bayern verkündeten, dass die gemeinsame Zeit nach dieser Saison endet, wollten beide Seiten den lange anhaltenden Gerüchten ein Ende setzen. Schon seit Monaten war schließlich über die Zukunft des 35-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, spekuliert worden.