Lukas Podolski ist die Ingrid Steeger des deutschen Fußballs. Die ewige Ulknudel. Allerdings, mit Verlaub, mit deutlich mehr Followern.
Momentan blödelt er aus Japan, wo er bei Vissel Kobe unter Vertrag steht. Noch, denn nach einem uncharakteristisch zweideutigen Tweet hoffen Fans, dass die FC-Köln-Legende zurück an den Rhein kehrt (Disclaimer: Teile der Redaktion, die mit vernünftigem Fußballverein-Geschmack, gehören dazu).
Dass Poldi das Leben und insbesondere das Fußball-Business nicht immer so radikal ernst nimmt wie einige seiner Kollegen, dafür wird er weltweit geschätzt.
Kern seines Sympathie-Erfolgs: Ihm geht, nochmal mit Verlaub, vieles einfach am A*** vorbei. Er sagt, was er denkt und das ist vermutlich: Leben ist kurz und witzig ist witzig.
Anders lassen sich diese fünf Ur-Poldi-Momente nicht erklären:
WM 2016, Jogi Löw sortiert beim Spiel gegen die Ukraine sein Gemächt und bevor sich Deutschland überhaupt richtig mockieren kann, nimmt Poldi den verklemmten Zeitgenossen den Wind aus den Segeln:
Wer Poldi und seine Fans kennt, sollte eigentlich wissen, dass man sich mit ihm besser nicht anlegt. Denn Poldi versteht Spaß auch nur bis zu einem gewissen Grad. Dann schlägt er zurück. Und DANN sollte man besser nicht so viele ungeschützte Flanken haben wie Lothar Matthäus.
Der hatte Poldi, sagen wir mal, blöd von der Seite angemacht: "Er twittert mehr, als er spielt." Podolski solle sich lieber mehr auf Fußball konzentrieren, schlug Matthäus in einem Interview vor.
Bäm! Drei Spitzen in nur einem Tweet: Eine Spitze gegen Matthäus Heirats-Frequenz, Uli Hoeneß' berühmten Spruch, dass Matthäus bei Bayern höchstens "Greenkeeper" werden könne und Matthäus Erfolg als Trainer, u.a. bei Atlético Paranaense und Maccabi Netanja.
Beim Champions-League-Spiel gegen den BVB im Herbst 2014 sollte der damalige Arsenal-Spieler Podolski eingewechselt werden. Doch das dauerte. Der Gute fand seinen Schienbeinschoner nicht und ohne den darf kein Spieler auf den Platz.
Schließlich konnte er sich den Schoner von Teamkamerad Mesut Özil ausleihen. Arsenal verlor. Doch Poldi natürlich nicht seinen Humor:
In Anspielung auf die Buchreihe "Where's Wally". Die englischen Fußball-Fans fanden es nicht sooo lustig, schließlich hatte ihr Team gerade verloren. Aber Poldi kann eben auch Niederlagen gut abhaken. Im Gegensatz zu so manchen Fans. Womit wir beim letzten Punkt wären.
Im Januar konnte Poldis Herzensverein, der 1. FC Köln, im Derby gegen Gladbach gewinnen. Außerdem gelang es einigen Kölner Fans eine Fahne der gegnerischen Fans zu stibitzen. Große Freude in Japan:
Ganz bitteres Erlebnis für die Gladbach-Fans, die mit unzähligen schlechte Bewertungen von Poldis neuer Döner-Bude in Köln konterten.