Selten zuvor gab es mehr Themen im Umfeld eines Champions-League-Finalspiels als heute: Der Deutsche Fußball präsentiert sich bärenstark!
Um ein Haar wäre es in der Königsklasse zu einem deutschen Finale gekommen. Die Bayern scheiterten im Halbfinale denkbar knapp an Real Madrid. Die Bundesliga zeigt sich in dieser Saison so stark wie lange nicht mehr.
Leverkusen stand im Finale der Europa League und Borussia Dortmund kann sich am Samstag wieder zurück an die Spitze des europäischen Fußballs spielen und damit die lange Durststrecke nach dem Weggang von Jürgen Klopp vergessen machen.
Mit dem Titel könnte der BVB eine weitere durchwachsene Bundesligasaison ausgleichen und in gewisser Hinsicht sogar das übermächtige Team aus Leverkusen ein Stück weit in den Schatten stellen. Ich halte die Daumen.
Mit Blick auf die 22 Spieler, die heute Abend auflaufen werden, liefern Marco Reus (Dortmund) und Toni Kroos (Madrid) ebenfalls Stoff für legendäre Geschichten. Beide beenden nach diesem Finale ihre Vereinskarrieren.
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Für deutsche Fußballfans steht zweifelsohne fest, dass jeder der beiden es verdienen würde, seinen Abgang mit diesem Titel zu krönen.
Damit wären wir schon bei den Fans. Die müssen ganz schön tief in die Tasche greifen, um eines der begehrten Tickets zu bekommen. Beide Vereine haben nur 25.000 Tickets erhalten, sodass selbst Dauerkarteninhaber nur mit viel Glück an die überteuerten Karten herankommen.
Die kosten zwischen 70 und 500 Euro, in der Kategorie 1 sogar etwas mehr als 700 Euro und in der Kategorie 1+ (Plätze auf Höhe der Mittellinie) knapp 3400 Euro. Für VIP-Plätze müssen Fans bei entsprechenden Beziehungen entweder gar nichts oder ein Vielfaches dieser üppigen Eintrittspreise zahlen.
Die überteuerten Eintrittspreise sind inzwischen ein Markenzeichen der Uefa. Ähnlich überteuert wird nämlich auch die Europameisterschaft, die in wenigen Tagen beginnt. Aber auch in den Finalbegegnungen der letzten Jahre wurden Fans regelrecht abgezockt.
Neben der Preisgestaltung wurden immer wieder Mängel in der Sicherheit und der Organisation sichtbar. Beim EM-Finale 2021 in Wembley kam es zu chaotischen Szenen, weil es den Ordnern nicht gelang, den Eintritt ins Stadion korrekt zu gewährleisten. Deshalb waren damals tausende Besucher zu viel im Stadion und stellten das Sicherheitskonzept auf eine ernste Probe.
Ähnlich schlechte Noten gab es für die Organisation des Champions-League-Finales im vergangenen Jahr. In Istanbul wurden Fans wie Vieh in Busse und Wartezonen eingepfercht und im Jahr 2022, als das Finale wegen des russischen Angriffskrieges von Sankt Petersburg nach Saint-Denis bei Paris verlegt werden musste, kam es beim Einlass ebenfalls zu Tumulten und lebensgefährlichen Rangeleien. Ein unabhängiger Untersuchungsbericht machte die Uefa auch für dieses Organisationschaos verantwortlich.
Wir drücken den Organisatoren für heute Abend die Daumen und hoffen, dass die Uefa aus den Pannen der letzten Jahre gelernt hat. Es ist Spielern und Fans zu wünschen, dass dieses große Finale einen ebenso sicheren wie würdevollen Rahmen bekommt.
Für mich steht bereits vor dem Anpfiff fest, dass wir uns unfassbar viele Geschichten zu diesem Champions-League-Finale erzählen werden. Egal, wie es ausgehen wird. Heute Abend werden wir mindestens einen Helden feiern können. Ich halte Marco Reus die Daumen.