Die Führungsriege des FC Bayern unter sich: Präsident Herbert Hainer (von links), Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn. Bild: IMAGO/ActionPictures
Fußball
Aus dem Bayern-Spitzentrio ist Präsident Herbert Hainer der Unscheinbarste. Während Sportvorstand Hasan Salihamidžić und der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn regelmäßig in der Öffentlichkeit stehen, hält sich Hainer meist eher zurück.
Interviews mit ihm sind wesentlich seltener als mit Salihamidžić und Kahn. Im Gegensatz zu seinen beiden berühmten Co-Funktionären ist Hainer kein Ex-Spieler, sondern war vor seinem Präsidentenamt 15 Jahre lang Vorstandsvorsitzender von Adidas.
Bayern-Präsident Herbert Hainer trat 2019 das große Erbe von Klub-Legende Uli Hoeneß an. Bild: IMAGO/Lackovic
Hainer peilt Wiederwahl an
Im Vorfeld der anstehenden Jahreshauptversammlung am 15. Oktober, auf die sich die Bayern-Führungsetage gerade intensiv vorbereitet, gab der 68-Jährige der "tz" ein Interview. Hainer wird sich bei dem Vereinstreffen im Audi Dome zur Wiederwahl aufstellen lassen.
Gegenüber der Münchener Zeitung beantwortete der Bayern-Präsident unter anderem Fragen zu Trainer Julian Nagelsmann und auch zu der letztjährigen Hauptversammlung, die wegen des umstrittenen Sponsorenvertrags mit Qatar Airways in Buh-Rufen und Pfiffen endete.
"Ich hoffe sehr und bin zuversichtlich, dass diese Jahreshauptversammlung harmonischer abläuft", sagt Hainer. "An diesem Abend war der FC Bayern in der Gesamtdarstellung nicht der FC Bayern, wie wir ihn sehen wollen. Wir alle haben da Fehler gemacht, und ich für meinen Teil will es dieses Mal besser machen."
Neu in der Führungsriege der Bayern ist Finanzvorstand Michael Diederich. Er wird die Transferausgaben der Münchener künftig absegnen müssen. Als einer von wenigen europäischen Spitzenklubs weigert sich der FC Bayern bislang, über 100 Millionen Euro Ablöse für einen neuen Spieler auszugeben. Bisheriger Rekordtransfer ist Lucas Hernández, der 2019 für 80 Millionen an die Säbener Straße wechselte.
"Wir haben nicht so viel Geld wie die Klubs, die von Investoren und ganzen Staaten finanziert werden, daher müssen wir klug wirtschaften."
FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer
Viele andere Topteams haben wiederum schon längst einen oder mehrere Transfers jenseits der 100-Millionen-Marke getätigt. Wird es bei den Bayern also demnächst auch so sein?
Innenverteidiger Lucas Hernández ist der teuerste Bayern-Spieler der Vereinsgeschichte.Bild: AP / Andreas Schaad
Hainer will weiter klug wirtschaften
Der Präsident sagt dazu: "Wir sind absolut schuldenfrei, die Allianz-Arena, der FC Bayern Campus und das Gelände an der Säbener Straße gehören uns zu 100 Prozent. Aber wir haben nicht so viel Geld wie die Klubs, die von Investoren und ganzen Staaten finanziert werden, daher müssen wir klug wirtschaften."
Das Wichtigste aus seiner Sicht sei immer: "Der Spieler muss zu uns passen. Nicht nur finanziell, sondern auch in Sachen Persönlichkeit und Spielphilosophie."
Was am Anfang der Formel-1-Saison noch undenkbar schien, ist nun Wirklichkeit geworden. Mit McLaren und allen voran Lando Norris gibt es sechs Rennen vor Schluss einen spannenden Kampf um den WM-Titel.