Mit Mütze und dicker Trainingsjacke stand Laura Freigang nach der 0:2-Niederlage gegen Sporting Lissabon am Spielfeldrand und versuchte, Worte für die bittere Niederlage zu finden.
Als Drittplatzierter der vergangenen Saison hat sich Eintracht Frankfurt im Qualifikationsturnier für die Champions League auf Island am Mittwoch Hoffnungen auf den erneuten Einzug in die Königsklasse gemacht – vergebens. Die Frankfurterinnen strahlten kaum Offensivgefahr aus und verloren am Ende verdient.
"Champions-League-Fußball ist Erwachsenen-Fußball", sagte Kapitänin Freigang nach der Partie gegenüber Eintracht TV. "Da gewinnt man nicht mit Schönspielen." Es sei ein Spiel gewesen, "das wir nicht verlieren sollten".
Auch Trainer Niko Arnautis bemängelte einige Szenen, "die wir sehr umständlich gelöst haben, mit Hacke nochmal ablegen wollten". Das sei "zu wenig", um ein Tor zu erzielen und "genau das, was am Ende den Ausschlag gegeben hat".
Auch Stunden nach Abpfiff saß der Frust über das Ausscheiden offenbar tief. In ihrer Instagram-Story bedankte sich Laura Freigang bei den mitgereisten Fans – und äußerte deutliche Selbstkritik.
"Das war nicht genug. Wissen wir alle", schrieb die 26-Jährige. "Wir haben so einige Bereiche, in denen wir einen Schritt weiter kommen müssen. Wissen wir auch." Das Mindeste sei jetzt, "etwas für die Zukunft mitzunehmen, damit diese Sch***-Niederlage nicht umsonst war".
Bereits im ersten Ligaspiel gegen Carl-Zeiss Jena hatte sich angedeutet, dass es eine schwierige Saison für die Frankfurterinnen werden könnte. Zwar konnte der Auftakt mit 2:0 gewonnen werden, wobei die SGE aber sichtlich Schwierigkeiten hatte und vor allem mit der Chancenverwertung haderte.
"Das Ziel muss es sein, dass wir von einer Mannschaft, von der alle sagen, dass sie gut ist und Potenzial hat, zu einer Mannschaft werden, die die Spiele auch für sich entscheidet", sagte Freigang nun auch nach dem Champions-League-Qualifikationsspiel am Mittwoch.
Bereits am Samstag ist die Mannschaft von Niko Arnautis wieder gefordert. Zum Abschluss des Turniers geht es gegen den FK Minsk. Sportlich ist das Spiel um Platz drei bedeutungslos, Freigang möchte sich nichtsdestotrotz mit einem Sieg von der Island-Reise verabschieden.
"Wenn du ein Spiel verlierst, willst du nicht noch ein Spiel verlieren", sagte die Stürmerin. "Wir wollen das Spiel am Samstag gewinnen. Ich bin froh, dass wir noch eins haben, weil so willst du nicht nach Hause fliegen."