Als der BVB am Samstagabend gegen Darmstadt ins neue Jahr gestartet ist, waren alle Augen auf Rückkehrer Jadon Sancho gerichtet. Der Engländer saß zunächst auf der Bank, nach einer knappen Stunde kam er in die Partie. Der Flügelflitzer legte direkt das 2:0 auf, am Ende bejubelte Borussia Dortmund einen 3:0-Erfolg.
Sancho war indes nicht der einzige, der für Wirbel sorgte. Denn mit Ian Maatsen wusste auch der zweite Winterzugang der Schwarz-Gelben zu überzeugen. Der Niederländer, bis zum Saisonende vom FC Chelsea ausgeliehen, spielte als Linksverteidiger durch und belebte die Seite spürbar.
Die BVB-Fans gerieten anschließend so sehr ins Schwärmen, wie dies bei einem Außenverteidiger wohl seit Achraf Hakimi nicht mehr der Fall war. Der Marokkaner spielte von 2018 bis 2020 ebenfalls auf Leihbasis in Dortmund, einen festen Transfer konnten die Borussen seinerzeit aber nicht realisieren.
Hakimi war schlichtweg zu teuer, kehrte zunächst zu Stammklub Real Madrid zurück, wechselte im selben Sommer aber für rund 43 Millionen Euro zu Inter Mailand. Ein Jahr später zahlte Paris Saint-Germain sogar 68 Millionen Euro.
Sollte Maatsen in Dortmund nun nachhaltig überzeugen, wäre er laut "Bild" zwar ebenfalls kein Schnäppchen, immerhin aber günstiger als Hakimi.
Dem Bericht zufolge stimmte Stammklub Chelsea einem Leihdeal nur ohne Kaufoption zu, Dortmund bemühte sich dahingehend vergebens. Ein Hintertürchen gibt es trotzdem. So soll der Linksfuß vor dem Wechsel seinen Vertrag in London bis 2027 verlängert haben. Dabei habe er sich eine Ausstiegsklausel gesichert. Dem Bericht zufolge dürfe er die Blues für rund 35 Millionen Euro verlassen.
Ob Dortmund eine solche Summe für einen Außenverteidiger aufbringen würde oder könnte, erscheint zum aktuellen Zeitpunkt fraglich. In diesem Winter soll der BVB schließlich nur ein Mini-Budget in Höhe von acht Millionen Euro zur Verfügung gehabt haben. Die vergleichsweise kostengünstigen Leihen waren die logische Konsequenz.
Ein Problem könnte im Sommer aber auch die internationale Konkurrenz sein. Nach Informationen der "Bild" hat die Borussia bei Maatsen nämlich nicht einmal ein Vorkaufsrecht. Es bliebe also lediglich der Vorteil, dass man den Niederländer bis zum Sommer persönlich für den Standort Dortmund begeistern kann.
In einem Interview mit den vereinseigenen Kanälen deutete er an, sich beim BVB schon jetzt wohl zu fühlen: "Als ich auf den Platz kam, hatte ich das Gefühl, viele Jahre mit den Jungs gespielt zu haben. Ich hatte ein gutes Gefühl."
Dieses hatte offenbar auch Trainer Edin Terzić, der den Neuzugang bei dessen Debüt durchspielen ließ. "Ich war überrascht, weil ich dachte, dass ich vielleicht eingewechselt werde", gestand der Youngster. Bei Chelsea hatte er in den vergangenen Monaten schließlich kaum Spielpraxis gesammelt.
Das war ihm nicht anzumerken. Ganz zur Freude aller Dortmunder – und auch von Maatsen selbst: "Es war ein guter Start, darauf können wir aufbauen."