Im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine und der darauf folgenden Sanktionen gegen russische Oligarchen war die Zukunft des FC Chelsea im Saisonendspurt ungewisser denn je. Mit Erleichterung wird Trainer Thomas Tuchel die Vereinsübernahme Ende Mai durch ein Konsortium um den US-amerikanischen Unternehmer Todd Boehly verfolgt haben. Nur dadurch ist der Champions League Sieger von 2021 inzwischen wieder liquide, und muss während des Transferfensters nicht tatenlos zuschauen.
Umso mehr wird es ihn ärgern, dass die Pizza-Kette "Domino's" nun auf Kosten des Londoner Klubs Werbung macht. "Wir haben ungefähr 852.609 Pizzen ausgeliefert, seit Chelsea die letzte erfolgreiche Transfermeldung abgegeben hat", schrieb die Fast-Food-Kette am Montag bei Twitter.
Besonders absurd: Zu diesem Zeitpunkt hatte Chelsea schon mehr als 90 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Die letzte Transfermeldung war aber zwei Wochen alt: Am 16. Juli hatte Kalidou Koulibaly vom SSC Neapel bei Chelsea unterschrieben. Drei Tage zuvor hatten die "Blues" bereits die Verpflichtung von Raheem Sterling für gut 56 Millionen Euro bekannt gegeben.
Gleichzeitig musste Thomas Tuchel auch einige bittere Abgänge hinnehmen. Mit Antonio Rüdiger (zu Real Madrid), Romelu Lukaku (per Leihe zu Inter Mailand) und Andreas Christensen (zu Barcelona) hat Chelsea bereits einige nennenswerte Abgänge zu verzeichnen. Dazu könnte noch ein Transfer von DFB-Angreifer Timo Werner kommen.
Mittlerweile haben Tuchel und der FC Chelsea den imaginären Pizza-Zähler zurückgesetzt: Am Dienstag verkündete der Verein die Verpflichtung des 18-jährigen Torwarts Gabriel Slonina von den Chicago Fire, der (aufgrund der verschobenen MLS-Saison) ab Januar zum Team stoßen soll. Dass sich die Chelsea-Funktionäre bei dem Transfer vom Witz der Pizza-Kette haben beeinflussen lassen, ist jedoch äußerst unwahrscheinlich.
(kpk)