Eintrachts Sportvorstand Markus Krösche begann seine Karriere in den 1990er Jahren in der Mannschaft der A-Junioren von Werder Bremen. Anschließend spielte er nur noch in einem Verein: beim SC Paderborn. Dem blieb er sogar noch einige Zeit als Trainer treu.
In seiner heutigen Position als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt macht sich Krösche nun erneut für die Jugend stark. Mit konkreten Maßnahmen möchte er erreichen, dass wieder mehr Nachwuchstalente aus den deutschen Juniorenmannschaften kommen.
"Wir müssen ehrlich hinterfragen: Was ist in den letzten sieben, acht Jahren passiert?", stellte der 42-Jährige heraus. Unter anderem schlug er als Strategie eine sogenannte Salary Cap vor, also ein Maximalgehalt für Jugendspieler:innen, die noch nicht im Profibereich angesiedelt sind. Laut Krösche würde das den frühen und häufigen Wechseln in den Jugendmannschaften entgegenwirken.
Die Bundesliga hatte kürzlich erst eine Reform der Juniorenmannschaften durchgebracht, die ab 2024 eine neue Ligenstruktur vorsieht. Als Mitglied der DFL-Kommission Fußball reicht das Krösche nicht.
Er sieht den Schlüssel auch in einem verstärkten regionalen Fokus der Nachwuchsförderung. Ähnlich wie in England sollten Vereine ihre Spieler:innen bis zu einem bestimmten Alter nur aus einem gewissen Umkreis wählen dürfen.
Dabei geht es vor allem um jene, die ein sogenanntes Nachwuchsleistungszentrum unterhalten – was zumindest alle Vereine der ersten und zweiten Bundesliga betrifft. Diese müssten in Krösches Augen aber auch erst ab der U-12 beginnen, um den Regional-Fußball mehr zu stärken.
Insgesamt sehe er hier nicht nur die Klubs in der Verantwortung, sondern auch den DFB selbst. "Der DFB muss viel mehr investieren in die Trainerausbildung bei den Vereinen an der Basis", erklärte er im "Kicker".
Bei Krösches eigenem Verein befindet man sich aktuell ebenfalls in einer Umbruchphase. Erst vergangene Woche machte der Klub den Transfer des 22-jährigen Jessic Ngankam fest.
Zudem verpflichtete man Ellyes Skhiri und Robin Koch, beide mit einem üppigen Jahresgehalt von mehr als 3 Millionen Euro. Das wiederum führt zu einem aufgeblähten Sturm-Kader bei der Eintracht.
Entsprechend hofft man aktuell geradezu auf ein gutes Angebot für Rafael Borré. Auch wenn der 28-Jährige den entscheidenden Treffer im Europa-League-Finale lieferte, ist er für die SGE mittlerweile nicht mehr die beste Option.
Auch Djibril Sow soll über einen Wechsel nachdenken. Der 26-Jährige startete seine Fußball-Karriere einst in der Schweiz und verließ diese auch erst nach seiner Zeit bei den Junioren.