Die DFB-Frauen dürften mit gemischten Gefühlen aus den beiden EM-Qualifikationsspielen gehen. Auf einen durchwachsenen 3:2-Sieg gegen Österreich folgte ein 3:1 gegen Island, das weitaus höher hätte ausfallen müssen.
"Die Bäume wachsen nicht so schnell in den Himmel. Da wird auch mein Nachfolger noch Spaß dran haben", sagte Interimstrainer Horst Hrubesch nach der Partie gegen Österreich mit Blick auf Christian Wück, der sein Amt nach Olympia übernehmen wird. Gegen Island habe es dann aber "Spaß gemacht", sagte Hrubesch. "Wir haben die Tore nicht immer geschossen, aber die Art und Weise unseres Spiels hat mir gut gefallen."
Nichtsdestotrotz bleiben sechs Punkte aus beiden Spielen, wodurch die DFB-Frauen die Tabellenführung übernommen haben. Einen herben Rückschlag musste dabei allerdings Laura Freigang hinnehmen, die sich beim Auftaktspiel eine Verletzung am Schultereckgelenk zugezogen hatte und vorzeitig abreisen musste.
Auf Instagram schrieb sie dazu scherzhaft: "Note to self: dringend abrollen lernen. Bisschen blöd drauf gefallen im Spiel, aber nicht wild und wird schon schnell wieder."
Nach ihrer Verletzung war der rechte Arm von Freigang einbandagiert und mit einer Schlinge gestützt – nur Mitspielerin Sydney Lohmann vergaß in einem gedankenverlorenen Moment die Läsion der 26-Jährigen.
In einem Video, das die Nationalmannschaft in ihrer Instagram-Story gepostet hatte, war zu sehen, wie Lohmann in die Umkleidekabine läuft und Freigang dabei liebevoll-scherzhaft gegen die Schulter stößt. Ein offensichtlich schmerzhafter Moment für Freigang, wie Lohmann kurz darauf bemerken musste.
Diese Szene hat der auf Sydney Lohmann spezialisierte Meme-Account "sydneygoatmann" aufgegriffen – was Laura Freigang nun wiederum in ihrer Instagram-Story gerepostet hat. "Danke für nix", schrieb sie zu der Szene und markierte dazu Mitspielerin Lohmann.
Wie lange Laura Freigang mit ihrer Verletzung ausfallen wird, ist bislang nicht klar, fest steht allerdings, dass sie dadurch in ihren Ambitionen, mit zu den Olympischen Spielen zu fahren, zurückgeworfen wurde.
Nur 18 Kaderplätze stehen Horst Hrubesch zur Verfügung, und gerade in der Offensive ist die Konkurrenz stark. Lea Schüller traf gegen Island gleich doppelt und die aktuell ebenfalls verletzte Alexandra Popp ist als Kapitänin ohnehin gesetzt.
Gegen Österreich spielte Freigang bis zu ihrer Verletzung zwar eine gute erste Halbzeit, in der Nationalmannschaft kann sie bislang aber nicht an die starken Leistungen anknüpfen, die sie im Verein bei Eintracht Frankfurt regelmäßig abruft.
Die nächsten Länderspiele sind am 31. Mai und 4. Juni jeweils gegen Polen. In den Partien wird es auch eine Leistungssteigerung von Freigang ankommen.