Es war die Schock-Nachricht schlechthin für den FC Bayern: Kurz nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Katar verletzte sich Torwart und Spielführer Manuel Neuer schwer. Dabei wollte er nach der WM einfach seinen Kopf freibekommen. Sein Urlaub endete jedoch jäh – mit einem folgenschweren Ski-Unfall.
Der 36-Jährige zog sich dabei einen Bruch des Schien- und Wadenbeins zu. Heftig für Neuer, die gesamte Mannschaft und die Klub-Bosse. Erst kürzlich wurde der Torhüter operiert, macht derzeit eine Zwangspause. Während er an seiner Regeneration arbeitet, steht den Bayern-Bossen eine schwere Aufgabe bevor.
Die Verantwortlichen um Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić versuchen gerade alles, um einen passenden Ersatz zu verpflichten. Für sie ist Neuers Ausfall in der zweiten Saisonhälfte eine "Katastrophe".
Umso schwieriger: Sie wollen offenbar nicht mit Sven Ulreich als Torwart in die Rückrunde gehen. Einen gebührenden Vertreter zu finden, erweist sich jedoch als Mammut-Aufgabe. Nun deutet sich an, dass die Situation noch schlimmer sein könnte als zunächst angenommen.
Aus dem Umfeld von Manuel Neuer hieß es kurz nach der Operation, dass er bereits wieder in der Vorbereitung auf die neue Saison auf dem Platz stehen wolle. Ob das realistisch ist, bleibt jedoch fraglich. Wie "Sport 1" berichtet, gibt es klubinterne Befürchtungen, dass dieses Ziel zu optimistisch angesetzt sei.
Der fünfmalige Welttorhüter könnte länger ausfallen, so die Befürchtung. Zwar ist die Hoffnung auf ein schnelles Comeback in der nächsten Saison groß. Darauf verlassen kann sich jedoch niemand.
Das zwingt die Bayern-Bosse zum Handeln.
Denn die Prognose für den 36-Jährigen verschlechtert sich womöglich durch eine vorangegangene Verletzung: Neuer hatte sich bereits einen Mittelfußbruch zugezogen. Wegen der hohen Belastung bei Sprungbewegungen benötigt der Torhüter offenbar mehr Regenerationszeit.
Die Entscheider beim Rekordmeister suchen also nicht nur schnellstmöglich einen passenden Ersatz, sie wollen diesem auch womöglich einen längerfristigen Vertrag anbieten. Wie "Sport 1" berichtet, soll etwa bei den Gesprächen mit Bayerns Wunsch-Keeper Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach von einer Vertragsdauer von bis zu zweieinhalb Jahren die Rede gewesen sein.
Die Bayern-Bosse können aufgrund der fehlenden Planungssicherheit keine Rücksicht auf den fünffachen Welttorhüter nehmen. Schließlich ist unklar, wann Neuer wieder auf dem Platz stehen wird. Auch, ob der 36-Jährige wieder zu alter Top-Form zurückfinden wird, ist ungewiss.