In der vergangenen Saison schoss Rafael Borré die Eintracht zum Europapokal-Sieg. Sowohl gegen Barça als auch gegen West Ham steuerte der Kolumbianer wichtige Treffer bei, gegen die Glasgow Rangers im Finale erzielte er das einzige Frankfurter Tor und verwandelte letztlich sogar den entscheidenden Elfmeter.
Auch in der aktuellen Spielzeit kam er in allen Champions League-Spielen sowie 13 von 14 Bundesligaspielen zum Einsatz. Aber: Nachdem die Eintracht für 16 Millionen Euro Randal Kolo Muani vom FC Nantes verpflichtete, springen für Borré kaum noch Startelf-Einsätze heraus. Seinen einzigen Einsatz über 90 Minuten hatte er im DFB-Pokal gegen die Stuttgarter Kickers. In der Regel wechselt ihn Trainer Oliver Glasner bestenfalls in der Schlussviertelstunde ein.
Das genügt den Ansprüchen des kolumbianischen Nationalspielers offenbar nicht. "Rafa fühlt sich unwohl in Deutschland", verriet Borrés Berater nun im argentinischen Fernsehen. Der Spielervertreter zeigte sich schwer enttäuscht von der Eintracht.
"Borré wird dort nicht respektiert", findet Martin Araoz. "Es ist eine Sache, ihn nicht spielen zu lassen, aber eine andere, ihn für drei oder vier Minuten reinzubringen. Das hat Rafa nicht verdient", erklärt er sein Unverständnis gegenüber "TyC Sports".
Überhaupt würden die eingeschrängten Einsatzzeiten einen Wort-Bruch darstellen. "Frankfurt hat versprochen, ihm viele Spielminuten zu geben und sie haben sich nicht daran gehalten", wirft Aroaz der SGE-Führung vor. "Dadurch kann er seinen Platz in der Nationalmannschaft verlieren", zeigte sich der Berater besorgt.
Daher will Borré wohl so bald wie möglich den Verein verlassen. "Das ist keine Frage des Geldes", betont Aroaz explizit. Im Vordergrund stünden die Einsatzzeiten. Und eben der Respekt. "Man muss das Beste für alle suchen. Wir werden sehen, was passiert", deutete er einen sich anbahnenden Wechsel an.
Demnach habe es auch schon Anfragen gegeben, mit denen sich Borré und sein Management ernsthaft auseinandersetzen. Sein Ex-Klub, River Plate Buenos Aires, soll an einer Rückholaktion per Leihe interessiert sein. Für den argentinischen Prestigeklub hat Borré bereits 149 Spiele absolviert und 2018 sogar die Copa Libertadores gewonnen.
Wie "Sport1" berichtet, will Frankfurt den Spieler aber auf keinen Fall verleihen. Demnach würde die Eintracht den Stürmer erst ab einem Gebot von zwölf Millionen Euro ziehen lassen.
"Im Prinzip wollen sie ihn nicht verleihen, aber wir müssen einen Weg finden", bestätigte Aroaz, gibt sich jedoch zuversichtlich, dass Frankfurt und River Plate sich einigen würden. "Natürlich ist die erste Antwort 'nein'. Aber wir arbeiten daran", versichert der Berater.
Am Wochenende vermeldeten kolumbianische Medien zudem, dass auch der mexikanische Klub Tigres UANL Borré gern verpflichten würde. Demnach habe Frankfurt bereits ein erstes Angebot in Höhe von 9,5 Millionen Euro abgelehnt, bessere Angebote könnten jedoch folgen.