
Dortmunds Führungsetage und Niko Kovač haben Redebedarf.Bild: IMAGO/osnapix
Bundesliga
Niko Kovač drängt auf Verstärkung im Mittelfeld und wünscht sich einen echten Sechser. Gehör findet er allerdings nicht.
11.07.2025, 13:0011.07.2025, 13:00
Auf dem Papier ist Borussia Dortmunds Zentrale dicht besetzt. Jobe Bellingham kam kürzlich neu hinzu, Emre Can, Marcel Sabitzer, Felix Nmecha und Pascal Groß stehen ohnehin bereit.
"Ich habe wirklich ein Überangebot an guten Spielern", sagte Niko Kovač während der Klub-WM und klang dabei weniger begeistert als besorgt. Denn je länger man hinsieht, desto klarer wird: Es ist ein Überangebot ohne Struktur.
Der neue Trainer, bekannt für seine klaren Vorstellungen und sein Bedürfnis nach Ordnung im Spiel, vermisst im Dortmunder Kader eine Schlüsselfigur. Einen echten Sechser. Einen, der absichert, antizipiert, abräumt – und damit all das mitbringt, was Kovačs Idee von Spielkontrolle ausmacht.
Wie die "Ruhr Nachrichten" berichten, drängt der Coach deshalb intern auf eine Nachverpflichtung im defensiven Mittelfeld. Gehör findet er mit seinem Wunsch bislang aber nicht.
BVB: Warum Niko Kovač einen echten Sechser fordert
Das Problem beginnt nicht bei der Anzahl, sondern bei der Rollenverteilung. Emre Can ist physisch stark, zweikampfhart und erfahren. Doch er neigt zu hektischen Entscheidungen und spielt im Aufbau häufig mit hohem Risiko. In der vergangenen Saison agierte er am überzeugendsten als Innenverteidiger.
Salih Özcan bringt ähnliche Eigenschaften mit, ist aber selbst intern als Verkaufskandidat gelistet. Auch seine Rolle als potenzieller Taktgeber ist nie ernsthaft in Erwägung gezogen worden.
Bei der Klub-WM wich Kovač auf eine Doppelsechs aus. Pascal Groß bildete das Zentrum – ein Routinier mit Spielverständnis, aber ohne Tempo und ohne defensiven Zugriff, wenn es schnell wird. An seiner Seite rotierten Nmecha und Sabitzer – beide ballstark, aber ohne das Profil eines klassischen Absicherers.
Die Reaktion der Vereinsführung fällt knapp und kategorisch aus. BVB-Sportgeschäftsführer Lars Ricken erklärte einst gegenüber den "Ruhr Nachrichten", man brauche "die Diskussion um eine Holding Six nicht zu führen". Nmecha bringe "alle Voraussetzungen" für diese Rolle mit, gemeinsam mit Groß verfüge man über "strategisches Geschick, physische Präsenz und Spielschläue". Es ist ein klarer Konter gegen die Analyse des Trainers.
BVB-Bosse an Chukwuemeka und Bakayoko dran
Hinter den Aussagen von Ricken steckt ein anderer Plan: Dortmunds Kaderplaner priorisieren andere Baustellen. Auf der linken Außenbahn soll wohl Johan Bakayoko von PSV Eindhoven kommen. Der Flügelspieler ist aber laut Sky auch bei Leverkusen im Gespräch.
Zusätzlich will man einen offensiven Zehner verpflichten. Wunschlösung: Carney Chukwuemeka vom FC Chelsea – bereits vergangene Saison ausgeliehen, nun erneut im Gespräch. Doch das Gehalt des Engländers stellt sich weiterhin als Stolperstein heraus.
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Borussia Dortmund strebt bei Chukwuemeka eine erneute Leihe an – idealerweise verbunden mit einer Kaufoption zwischen 20 und 25 Millionen Euro, wie die "Ruhr Nachrichten" berichten. Der FC Chelsea hingegen drängt auf einen festen Verkauf. Laut "Waz" möchte der Premier-League-Klub den Mittelfeldspieler unbedingt abgeben.
Fest steht also: In Dortmund ist man sich uneins. Niko Kovač favorisiert eine andere Kaderlogik als die der BVB-Bosse. Mal sehen, wer am Ende recht behält.
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