Seit dem Wochenende herrscht bei BVB-Stürmer Sébastien Haller traurige Gewissheit: Der bei ihm entdeckte Hodentumor ist bösartig, der 28-Jährige muss sich einer Chemotherapie unterziehen.
Für seinen Verein Borussia Dortmund heißt das, dass Haller monatelang ausfallen wird. Viele Fans fragen sich schon seit Bekanntwerden der Tumorerkrankung Mitte Juli, ob der BVB jetzt nachrüsten wird. Sportdirektor Sebastian Kehl hatte zuletzt betont, dass Dortmund nur dann einen neuen Stürmer verpflichten würde, "wenn wir hundertprozentig von ihm überzeugt sind".
Zuletzt schien es so, als ob so ein Ersatz nicht verfügbar wäre. Angeblich sind die Planungen der Borussen aber schon weiter fortgeschritten, als es zuletzt den Anschein hatte. Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ). Demnach sollen die BVB-Verantwortlichen derzeit Tempo bei der Suche nach einem Haller-Ersatz machen. Noch in dieser oder der darauffolgenden Woche soll ein neuer Angreifer vorgestellt werden.
Was die Suche erschweren dürfte: Der Neue muss ein ganz spezielles Anforderungsprofil erfüllen. Einerseits braucht er die sportliche Qualität für einen Top-Klub wie Dortmund. Andererseits muss er ein ähnlicher Spielertyp wie Haller sein, also kopfballstark, durchsetzungsfähig – ein klassischer Mittelstürmer eben.
Außerdem sollte er bereit sein, sich auch mit dem Bankplatz zu begnügen, wenn Haller wieder fit ist. Denn Kehl wird nicht müde zu betonen: "Ganz klar ist, dass wir zukünftig auf Sébastien bauen werden. Deshalb brauchen wir keinen Stürmer für einen längeren Zeitraum."
Aktuell gilt Köln-Torjäger Anthony Modeste als heißester Ersatz-Kandidat. Sein Name soll beim BVB intern schon gefallen sein, schreibt die "WAZ". Modestes Vertrag in Köln läuft nur noch ein Jahr, wodurch die Ablöse verhältnismäßig gering ausfallen würde. Und auch das Gehalt des Franzosen wäre für Dortmund wohl stemmbar.
Internationale Größen wie Edin Dzeko von Inter Mailand oder der vereinslose Edinson Cavani spielen in den BVB-Überlegungen angeblich keine Rolle mehr.
Einer, der mithelfen soll, den Haller-Ausfall zu kompensieren, ist Dortmunds Sturmtalent Youssoufa Moukoko. Beim BVB ist man überzeugt von den Qualitäten des 17-Jährigen, der Vertrag mit ihm soll über 2023 hinaus verlängert werden. Moukoko liegt angeblich ein unterschriftsreifer Vertrag mit mehrjähriger Laufzeit vor, heißt es.
Kurzfristig ist hier aber nicht mit Vollzug zu rechnen, denn Moukoko, der in der vergangenen Saison nicht so recht zum Zug kam, will erst abwarten, wie sich seine sportliche Situation beim BVB entwickelt.
(nik)