Für viele BVB-Fans ist dieses Wochenende ein absolut legendäres: Das erste Mal seit der Niederlage gegen die Bayern im Jahr 2013 stehen die Dortmunder wieder im Finale der Champions League. Insgesamt ist es erst das dritte Mal, dass der Verein es bis ins Endspiel geschafft hat.
Mit Real Madrid trifft die Mannschaft von Edin Terzić dabei ausgerechnet auf den Rekordhalter des Wettbewerbs, insgesamt nahmen die Königlichen ihrerseits 17 Mal am Finale teil und holten sich davon gleich 14 Mal den Titel. Der einzige minimale Vorteil: Während der BVB eine seiner CL-Finalteilnahmen immerhin ebenfalls in Wembley absolvierte, ist das Stadion für Real in diesem Zusammenhang Neuland.
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Ein Experte, der selbst mehrere Jahre bei Real gespielt hat, gibt nun allerdings eine weitere Erklärung, warum das Finale für den BVB trotzdem alles andere als einfach wird.
Rafael van der Vaart spielte für die Königlichen von 2008 bis 2010, genau in dieser Zeit schaffte es die Mannschaft kein einziges Mal ins Finale der Champions League. Nach seiner langjährigen Profi-Karriere unter anderem mit dem HSV in der Bundesliga kommentiert er mittlerweile im niederländischen Fernsehen verschiedenste Spiele.
"Real ist zwar eine gute Mannschaft mit Erfahrung. Aber Dortmund hat spielerisch schon was drauf", erklärt der 41-Jährige nun vor dem Finale gegenüber dem Sportsender "ran". Demnach könne der BVB am Samstag vor allem durch seine Schnelligkeit punkten.
Auch wenn die Königlichen ihre eigenen Stärken kennen und in den vergangenen Jahren immer auch etwas "Glück" gehabt habe, gebe es doch Schwachstellen. "Hinten sind sie nicht ganz so stark", stellt van der Vaart klar. Oft sei das Kräfteverhältnis mit großen Mannschaften wie dem FC Bayern zuletzt eher "50:50" gewesen.
Doch der niederländische Ex-Nationalspieler warnt die Dortmunder auch, sich auf vermeintlich ruhigen Spielphasen auszuruhen. "Real gibt dem Gegner durch viel Ballbesitz gerne das Gefühl, die Kontrolle über das Spiel zu haben", erklärt er. "Und dann schlagen sie zu."
Vor allem durch schnelle Spieler wie Rodrygo und Vinícius Júnior konnte man in der vergangenen Saison oft in Rekordgeschwindigkeit das Spiel drehen.
Trotzdem ist es wohl ein anderer Spieler und damit der BVB, dem die Fußball-Legende am Samstag die Daumen drücken wird. Denn für den 35-jährigen Marco Reus wird das CL-Finale am Samstag das allerletzte Spiel im Dortmund-Trikot sein, nachdem er zuletzt auch verletzungsbedingt häufig ausgefallen war.
"Der Junge tut mir so leid", stellt Rafael van der Vaart zu den Pechsträhnen in der Karriere von Reus fest. "Er ist ein wahnsinnig guter Fußballer, auch ein Führungsspieler", fügt der Niederländer hinzu.
Immer wieder entgingen dem Mittelfeldspieler allerdings die entscheidenden Siege, wegen einer Verletzung verpasste Reus unter anderem auch den WM-Titel der Deutschen im Jahr 2014. Den Sieg im Champions-League-Finale hätte er in den Augen von van der Vaart entsprechend "verdient".