Acht Jahre ist Torhüter Rune Jarstein Hertha BSC schon treu. Seit einiger Zeit läuft es für den 37-Jährigen in seinem Verein jedoch nicht mehr so gut. Von April bis Dezember letztes Jahre fiel er aus, zunächst wegen einer Corona-Erkrankung samt Herzmuskelentzündung. Danach musste er sich einer Knie-Operation unterziehen.
Gerade erst hat sein Stamm-Klub ihn hinter der Nummer 1 im Tor, Oliver Christensen, wieder aufgebaut. Doch jetzt sieht es so aus, als müsste Rune Jarstein den Klub überraschend verlassen – und zwar nicht aus freien Stücken. Wie die "Bild"-Zeitung erfahren hat, wurde Torhüter Jarstein suspendiert. Mit sofortiger Wirkung.
Im Vorfeld soll es zwischen Jarstein und seinem langjährigen Klub ordentlich gekracht haben. Er soll sich über den Torwart-Trainer Andreas Menger beschwert und seine Trainingsinhalte und mangelnde Kommunikation scharf kritisiert haben.
Eine Aussprache, die laut der Zeitung stattgefunden haben soll, bewirkte offenbar nichts mehr, denn der Verein stellte den Torhüter sofort frei.
"Es geht darum, wie man miteinander umgeht und welche Worte man wählt, wenn man kritisch ist. Man kann sich auch was an den Kopf werfen, aber die Tonalität und die Sprache war total falsch. Es war schon etwas heftiger", berichtet Manager Fredi Bobic gegenüber "Bild". "Für den Versuch, das noch irgendwie zu regeln, gab es aus Vereinssicht gar keine Chance."
Jetzt stehen die Zeichen auf Vertrags-Auflösung. Eigentlich hat Jarstein bei Hertha noch bis zum 30. Juni 2023 einen Vertrag.
Jeder in der Verantwortung, müsse Entscheidungen treffen, auch wenn sie schmerzhaft seien, erklärt Bobic. "Aber die musst du treffen. Ohne Disziplin funktioniert eine Fußball-Mannschaft nicht, sonst haben wir hier wilde Sau!"
Eine andere Lösung im Umgang mit Jarsteins Verhalten hat man offenbar nicht finden können. "Das geht in der Form nicht. Ich weiß schon, wo die Grenzen sind und wo sie zu ziehen sind. Ich weiß auch, zu verzeihen – ich weiß aber auch, was in der Vergangenheit getan worden ist und wem man geholfen hat. (...)", sagt der Hertha-Manager.
Für Rune hätten die Berliner im letzten Jahr viel getan. Es sei schade, weil es eine Person treffe, die schon lange dabei ist, sagt Bobic weiter. Sowas gehe nicht spurlos an einem vorbei.
Laut Bobic wird es zeitnah mit ihm und seinem Berater Gespräche geben, auch aufgrund seiner Verdienste. Dabei hätten "monetäre Geschichten" keinen Einfluss. "Das Thema wird jetzt sehr zeitnah aufgelöst", sagt er.
(and)