Wenn am Dienstagabend die Champions League in die neue Saison startet, werden die Profis des FC Bayern auf dem Sofa sitzend zuschauen. Denn die Münchener steigen selbst erst am Mittwochabend in die Königsklasse ein, zum Start gibt es direkt einen echten Kracher: Der FCB spielt zu Hause gegen Manchester United.
Es ist ein Duell mit viel Tradition, das in der Vergangenheit bereits zahlreiche Geschichten geschrieben hat. Vom dramatischen CL-Finale 1999, das die Engländer in der Nachspielzeit gewannen, bis hin zum Viertelfinalrückspiel 2010, als Arjen Robben die Münchener fulminant ins Halbfinale schoss.
Duelle gab es allerdings nicht nur sportlicher Art, sondern auch abseits des Platzes. So etwa im vergangenen Sommer, als beide Vereine um die Dienste von Harry Kane buhlten. Die "Red Devils" wurden auch schon in den Jahren zuvor immer mal wieder mit dem Stürmer in Verbindung gebracht, gingen aber stets leer aus. So auch im Sommer.
Für knapp 100 Millionen Euro wechselte der 30-Jährige von den Tottenham Hotspur zum FC Bayern. Vor dem Aufeinandertreffen mit Manchester United sprach Kane nun über die zurückliegende Transferperiode.
"Im Sommer gab es mit einigen Vereinen Gespräche", gestand der Kapitän der englischen Nationalmannschaft, ohne dabei ins Detail zu gehen. Er schob allerdings ein Lob an den kommenden Gegner hinterher: "Manchester ist ein großer Verein."
Letztlich hatten die Briten aber keine Chance beim Angreifer, Medienberichten zufolge habe er sich frühzeitig auf einen Wechsel nach München festgelegt. "Der FC Bayern ist eine Mannschaft, die mich sehr interessiert hat. Da gab es nicht viele Diskussionen", deutete er nun an, dass entsprechende Berichte korrekt waren.
Dass der Deal am Ende zustande gekommen ist, macht indes nicht nur den 30-Jährigen selbst glücklich. "Es ist eine große Sache, den englischen Kapitän aus der Premier League zu holen. Er macht die Mannschaft besser und liefert das, wann man von einem Neuner erwartet", schwärmte Thomas Tuchel auf derselben Pressekonferenz: "Jeder wollte ihn haben und wir sind sehr glücklich, dass er sich für uns entschieden hat."
Nach den ersten vier Bundesliga-Spielen sprechen auch die Zahlen für Kane. Er steht bereits bei vier Treffern, ein weiteres Tor hat er vorbereitet. Besonders wichtig ist für die Münchener aber natürlich das Abschneiden in der Champions League, in der sich der neue Superstar nun ebenfalls beweisen muss.
Abseits des Platzes ist der Engländer hingegen noch nicht ganz so gut angekommen. Er sei zwar schon mit Thomas Müller Golf spielen gewesen, habe aber noch nicht die Zeit gefunden, um etwa mit Klublegenden zu sprechen. "Es sind schon fünf Wochen, aber ich bin wegen der Länderspielpause und der Geburt meines vierten Kindes hin und her gereist. Da habe ich mich noch nicht vollständig eingelebt", erklärte Kane.
Die erste CL-Woche könnte diesbezüglich helfen. Weniger wegen der Partie in der Königsklasse, als vielmehr wegen des Wochenendabschlusses. Am Sonntag gehen die FCB-Profis schließlich geschlossen auf die Wiesn. Mehr Bayern geht nicht.