Der vereinslose Ex-Bayern-Star Jérôme Boateng soll Gerüchten zufolge erneut bei den Münchnern anheuern.Bild: imago images/ smith
Fußball
Erinnerungen an die Triple-Bayern sind am Sonntag beim Training an der Säbener Straße wachgeworden. Das lag vor allem an einem besonderen Trainingsgast: Jérôme Boateng, der von 2011 bis 2021 in München spielte und mit dem FCB gleich zweimal das Triple aus Champions League, Meisterschaft und DFB-Pokal gewonnen hat.
Für den aktuell vereinslosen 35-jährigen Innenverteidiger wird das Gastspiel kein einmaliges Erlebnis bleiben. "Boateng soll auch in den kommenden Tagen an der Säbener Straße mittrainieren", gaben die Bayern in einer kurzen Mitteilung bekannt.
Jérôme Boateng wurde mit dem FC Bayern neunmal Deutscher Meister.Bild: dpa / Tom Weller
Expert:innen zufolge planen die Münchner den langjährigen Verteidiger für den Rest der Saison in den Kader aufzunehmen. Er soll die Lücke in der Verteidigung stopfen, die unter der Woche offensichtlich wurde.
Beim Pokal-Spiel gegen Preußen Münster liefen die Bayern ohne gelernten Innenverteidiger auf. Alle drei für diese Position infrage kommenden Spieler – Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Min-Jae Kim – waren verletzt ausgefallen.
Damit das nicht wieder passiert, soll jetzt also Jérôme Boateng an die Mannschaft herangeführt werden. Bei Fans und Expert:innen löste das jedoch gemischte Gefühle aus.
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FC Bayern: Boateng trainiert mit – Fans gespalten
Wie "Sky"-Transferexperte Florian Plettenberg am Sonntag mitteilte, planen die Bayern nicht, den Transfer Boatengs schon am Wochenende einzutüten. Die Vereinsbosse seien aber generell bereit, Boateng einen kurzen Vertrag anzubieten. "Sie sind sich bewusst, dass es Kritiker gibt. Aber sie sind überzeugt, dass der 35-Jährige den Kader verstärken wird", erklärte Plettenberg bei X.
Die Nachricht von Boatengs Rückkehr an die Säbener Straße hat bei X und Instagram für mächtig Wellen gesorgt. "Sind sich der Kritik bewusst ... und scheißen drauf. Ekelhaft und peinlich!", schreibt ein User unter den Plettenberg-Tweet. "Solange er den Kader erweitert, scheißt man auf die Kritik und die werte des Vereins – wow", urteilt ein anderer.
Was die User damit meinen: Boateng machte zuletzt vor allem neben dem Platz Schlagzeilen. Das Bayerische Oberste Landesgericht hatte vor kurzem eine Verurteilung wegen Körperverletzung und Beleidigung aufgehoben. Der 35-Jährige war im November vergangenen Jahres wegen Angriffen auf seine Ex-Freundin zu einer Geldstrafe von insgesamt 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Der Prozess wird nun ein weiteres Mal aufgerollt.
Jérôme Boateng stand in München zuletzt wegen Körperverletzung vor Gericht.Bild: Deutsche Presse-Agentur GmbH / Peter Kneffel
Doch auch die sportliche Qualität Boatengs wird infrage gestellt. "Er war nicht mal gut genug für Lyon", schreibt ein User. Der Innenverteidiger war 2021 nach Frankreich gewechselt, wusste dort aber nicht zu überzeugen und wurde zwei Jahre später in die Vereinslosigkeit entlassen.
Andere weisen auf die geringe Eingewöhnungszeit hin, die Boateng wahrscheinlich in München haben könnte. "Es ist ein kostenloser Transfer, er trainiert bereits mit dem Team, also wird er wissen, worauf es ankommt", schreibt ein User. Ein anderer merkt an: "Boateng ist eine Vereinslegende, wenn man Bayern-Fan ist, kann man ihn nicht hassen, er ist einer der am meisten unterschätzten Innenverteidiger unserer Generation".
FC Bayern: Sebastian Hellmann kritisiert Klub scharf
Moderator Sebastian Hellmann, der häufig die Spiele des FC Bayern für Sky und Amazon Prime Video begleitet, wertet den sich anbahnenden Boateng-Transfer als "kein gutes Signal an Fußball-Deutschland und den FC Bayern". Dass die Münchner "einen 35-Jährigen zum Probetraining einladen. Das sind keine guten Nachrichten für die Bayern", sagte Hellmann am Sonntag in der "Sport1"-Sendung "Doppelpass".
(mit Material von afp)
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