Der 67-jährige Hoeneß zieht sich nach 40 Jahren als Macher aus der ersten Reihe des deutschen Fußball-Rekordmeisters zurück. Beim Einmarsch von Hoeneß erhoben sich die Mitglieder.
Der scheidende Vereinspatron stand gerührt am Rednerpult auf dem Podium und verneigte sich. Der Beifall wollte kein Ende nehmen. "Vielen, vielen Dank, aber irgendwann müssen wir anfangen", sagte Hoeneß. Die langjährigen Topspieler Franck Ribéry und Arjen Robben trugen Meisterschale und DFB-Pokal auf die Bühne. Geschäftsführer Marko Pesic brachte die Meistertrophäe der Bayern-Basketballer.
Seine anschließende Rede schloss er mit den Worten:
Beim minutenlangen Beifall der 6091 Mitglieder hatte der 67-Jährige Tränen in den Augen. Es fiel ihm auf dem Podium sichtlich schwer, die Fassung zu bewahren.
"Nochmals vielen Dank für diese Zuneigung", sagte Hoeneß. Seine Frau Susi küsste er. Diese bekam von Ex-Spieler Franck Ribéry einen Blumenstrauß überreicht. Hoeneß äußerte sich nicht im Detail dazu, wie er sein künftiges Leben ohne Führungsamt beim FC Bayern führen wolle. Er werde auf jeden Fall "irgendetwas im sozialen Bereich machen".
"Der FC Bayern muss sozial sein. Der Verein muss selbstbewusst sein – nicht arrogant", sagte Hoeneß. Er warb darum, mit seinem designierten Nachfolger Herbert Hainer (65) und auch Oliver Kahn (50), der in zwei Jahren den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ablösen soll, "Geduld zu haben". Die Vereinsführung rief er zum Zusammenhalt auf: "Die Gegner sitzen draußen, die dürfen nicht zu Hause sein."
Zum neuen Präsidenten soll im Verlauf der Versammlung der frühere Adidas-Chef Herbert Hainer gewählt werden. Der 65 Jahre alte Niederbayer soll Hoeneß auch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG ablösen. Hoeneß will aber sein Mandat in dem neunköpfigen Kontrollgremium bis November 2023 weiter wahrnehmen.
Im Rahmen der Versammlung kann der Bundesliga-Krösus auch wieder finanzielle Rekordzahlen vermelden. In der vergangenen Saison mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft und des DFB-Pokals betrug der Umsatz 750,4 Millionen Euro. Das war eine Steigerung von fast hundert Millionen Euro gegenüber dem Geschäftsjahr 2017/18. Der Gewinn nach Steuern wuchs ebenfalls deutlich auf 52,5 Millionen Euro.
Und auch die Rührseligkeit des scheidenden Bayern-Bosses wird im Netz bereits hergezogen. Aber seht selbst:
Vielmehr danken die Fans dem Bayern-Urgestein aber: "Danke, dass du den FCBayern zu dem gemacht hast, was er heute ist. Auch wenn es nicht immer leicht war aber das gehört eben auch dazu", schreibt Sofia.
(dpa/lin)