Nach dem Abstieg aus der Bundesliga vor einem Jahr hatte Schalkes sportliche Führung die leidliche Pflicht, den Kader komplett überwerfen zu müssen, um ihn an die neue Spielklasse anzupassen. Nach dem direkten Wiederaufstieg muss Sportdirektor Rouven Schröder dasselbe Kunststück nun wiederholen. Da er inzwischen allerdings wieder mit Oberhaus-Prestige und Bundesliga-Millionen locken kann, wird er es wohl mit einem Lächeln tun.
Schon acht Neue hat Schalke für die kommende Spielzeit präsentiert. Zuletzt vermeldeten die Knappen die Verpflichtung des 31-Jährigen Sebastian Polter vom VfL Bochum. Außerdem neu: Leo Greiml (20, Rapid Wien), Ibrahima Cissé (21, Gent), Tom Krauß (21, Leipzig), Florent Mollet (30, Montpellier) und Tobias Mohr (26, Heidenheim). Zudem wurde mit Alexander Schwolow (31, Hertha) und Justin Heekeren (21, Oberhausen) Konkurrenz für Torhüter Ralf Fährmann gekauft.
Wie der Verein am Mittwoch verkündete, soll Schwolow kommende Saison die "13" tragen. Im Interview mit der "Sport Bild" am selben Tag gibt Sportdirektor Schröder jedoch offen zu, "dass wir mit Alexander Schwolow eine neue Nummer Eins verpflichtet haben."
In dem Interview äußert sich Schröder zudem über die Schalker Ambitionen in der Bundesliga: "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre es gleichzusetzen mit dem Aufstieg. Vor einem Jahr war dieser Verein noch am Boden! Insofern würde ich diese These unterschreiben. Allerdings mit dem klaren Zusatz, dass wir sehr ambitioniert sind und jedes Spiel gewinnen wollen." Langfristig ginge es darum, "Schalke wieder in der Bundesliga zu etablieren."
Die "Sport Bild"-These, dass Aufstiegscoach Mike Büskens weiterhin in der Kabine das Sagen haben werde, wies Schröder überraschender Weise nicht kategorisch zurück: "Mike wird weiterhin ein ganz wichtiger Baustein sein. Er kann hervorragend mit jungen Spielern umgehen."
Büskens, der schon als Spieler auf Schalke Publikumsliebling war, wurde nach dem Aufstieg auf eigenen Wunsch wieder zum Co-Trainer. Dementsprechend machte Schröder klar: "Unser Cheftrainer ist Frank Kramer, das ist allen Beteiligten klar. Generell sehen wir Schalke immer als Team, in dem sich die unterschiedlichen Akteure ergänzen."
(kpk)