
Benjamin Pavard (l.) im Zweikampf mit Leipzigs Konrad Laimer. Bild: dpa / Jan Woitas
Fußball
18.10.2021, 12:5118.10.2021, 12:51
Der FC Bayern München hat mit seinem eindrucksvollen 5:1-Auswärtssieg bei Bayer Leverkusen am Sonntagnachmittag seine Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga unter Beweis gestellt.
Mit Benjamin Pavard fehlte den Münchner dabei sogar ihr etatmäßiger Rechtsverteidiger Rot gesperrt. Ihn ersetzte DFB-Bayern Niklas Süle, der mit einer Torvorlage glänzte.
Pavard ist auf der rechten Defensivseite bei den Münchnern und in der französischen Nationalmannschaft eigentlich unangefochten. Er wurde als Stammspieler 2018 Weltmeister und gewann 2019 die Champions League und dennoch musste er sich gerade in den vergangenen Wochen immer mehr Kritik aus seiner französischen Heimat anhören.
"Die Kritik aus Frankreich lasse ich nicht an mich heran, denn ich habe Frankreich jung verlassen", sagte der 25-Jährige in einem Interview mit dem französischen Sender Canal+.
Experten und Fans kritisierten in letzter Zeit häufig den mangelnden Offensivdrang des Außenverteidigers. In der vergangenen Saison kam Pavard in 36 Spielen auf ein Tor und zwei Vorlagen. Seine letzte Torbeteiligung stammt aus dem Juni 2020. In seiner kompletten Zeit in München kommt er in 87 Partien auf fünf Tore und zehn Vorlagen.
Pavard fordert mehr Respekt
aus Frankreich
"Auf dem Papier ist ein Pavard vielleicht weniger sexy als ein Hakimi oder ein Alexander-Arnold", sagte der Franzose mit Blick auf die beiden Spieler, die aufgrund ihres Offensivdrangs und ihrer Defensivstärke als die besten Rechtsverteidiger der Welt gesehen werden.
"Aber ich denke, dass ich defensiv kompletter bin", fügt Pavard hinzu. "Wenn ich nicht gut genug wäre, wäre ich kein Stammspieler und würde nicht für Frankreich spielen", verdeutlichte er seine Position.
Der 25-Jährige forderte daher, dass sich seine Kritiker mehr für seine Leistungen in der Bundesliga interessieren sollen. "Ich würde in Frankreich gerne mehr respektiert werden, aber ich zwinge die Leute nicht dazu, die Bundesliga zu schauen."
Da er selbst nur kurze Zeit in der Ligue 1 spielte, kenne ihn die Öffentlichkeit in Frankreich kaum und habe ihn erst durch sein Traumtor bei der WM 2018 wahrgenommen.
Stammplatz in München in Gefahr
In seiner Abwesenheit zeigte vor allem Niklas Süle gute Ansätze auf der rechten Defensivseite, zudem bekommt Nachwuchsstalent Josip Stanisic unter Trainer Julian Nagelsmann immer wieder als rechter Verteidiger zum Einsatz. Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung und der Rotsperre stand Pavard in dieser Spielzeit bisher nur viermal auf dem Platz.
Im Interview mit Canal+ verdeutlichte er zudem, dass er seine Zukunft in der Innenverteidigung sieht. "Meine Position ist in der Innenverteidigung. Das war schon immer so, hier fühle ich mich am wohlsten. Da habe ich am meisten Spaß. Ich denke, auf dieser Position sieht man meine Qualitäten besser."
Doch dort ist der Konkurrenzkampf mit seinen Landsmännern Lucas Hernández, Dayot Upamecano, Tanguy Nianzou und ebenfalls Niklas Süle enorm groß.
(lgr)
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