Der Messias ist da. So zumindest sahen die Szenen Mittwochvormittag am Flughafen "di Firenze-Peretola" aus, als Franck Ribéry zu den Fans der AC Florenz trat. Der ehemalige Bayern-Star war soeben mit einem Privatjet in die italienische Metropole geflogen und trug schon ein T-Shirt in der Vereinsfarbe Violett. Er wurde von 200 Fans frenetisch bejubelt, die unter anderem "Oh, Il Fenomeno" sangen – das Phänomen.
Der Serie-A-Klub gab die Verpflichtung des Franzosen am Mittwoch bekannt, ohne Einzelheiten zu nennen. Der 36 Jahre alte Flügelspieler erhält nach übereinstimmenden Medienangaben bei der Fiorentina einen Zweijahresvertrag und soll vier Millionen Euro pro Saison verdienen. Für Ribéry, der weitaus lukrativere Angebote aus Katar oder Russland vorliegen hatte, ging es jedoch nicht ums Geld. "Für mich war entscheidend, dass ich noch einen Vertrag über zwei Jahre unterschreibe", sagte der Franzose.
Ribéry sei es zudem wichtig gewesen, nicht alleine in die neue Wahlheimat zu ziehen: "Ein wesentlicher Faktor ist zudem, dass ich meine Familie bei mir haben kann. Ich freue mich sehr, noch zwei Jahre auf hohem Niveau Fußball spielen zu können."
In Florenz empfing mit Kevin-Prince Boateng ein weiterer Ex-Bundesliga-Star den Franzosen. Der ehemalige Frankfurter war schon Ende Juli zum Tabellensechzehnten der vergangenen Serie-A-Saison gewechselt. Der 32-Jährige posierte mit Ribéry auch schon für Instagram.
Für den Post kassierte Boateng nicht nur über 300.000 Likes, sondern auch ziemlich lustige Kommentare. Der Düsseldorfer Rapper Farid Bang sorgte mit einem Kommentar in Richtung Badboy Boateng und "Enfant terrible" Ribéry für die meisten Lacher. Er schrieb: "Jawoll Bruder jetzt fehle ich nur noch in der Mannschaft, dann haben wir die drei größten Problemfälle Deutschlands im Team."
Dass Ribéry in der geschichtsträchtigen Hauptstadt der Toskana gelandet ist, hat auch mit einem weiteren alten Bekannten zu tun: "Ich habe mit Luca Toni gesprochen, und er hat mir gesagt, dass Fiorentina ein großer Klub und die Stadt wunderschön ist." Der Italiener wechselte 2007 aus Florenz zum FC Bayern und traf dort auf den Franzosen.
Für Ribéry sind die Jubelstürme übrigens auch am Donnerstag noch nicht vorbei: Am Nachmittag wird er im Stadio Artemio Franchi offiziell vorgestellt, am Abend präsentiert er sich in der Arena den Fans. Am Samstag startet der Klub dann gegen die SSC Neapel in die neue Serie-A-Saison.
(bn)