Die deutsche Fußballwelt scheint bereits vor Beginn der Heim-EM im Juni völlig auf den Kopf gestellt. Anfang Januar erschütterten die Todesfälle von Legende Franz Beckenbauer und Hertha-Präsident Kay Bernstein Fußballfans im ganzen Land.
Die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten, wenngleich sie im Vergleich weitaus weniger dramatisch ist: Am 26. Januar teilte Jürgen Klopp der Welt mit, zum Saisonende den FC Liverpool zu verlassen. Zwar betraf diese Nachricht nicht den deutschen Fußball per se, Fans hierzulande interessierte sie aber allemal. Doch nicht alle Details waren in diesem Zusammenhang offenbar für die Öffentlichkeit bestimmt.
In einer Pressemitteilung vom 6. Februar weist der Rechtsanwalt Christian Schertz aus Berlin darauf hin, dass er Jürgen Klopp künftig in persönlichkeitsrechtlichen Fragen vertreten werde. "Aus gegebenem Anlass", bittet seine Kanzlei um die Wahrung der Privatsphäre des 56-jährigen Trainers.
Hintergrund ist demnach ein Bericht der "Bunten", in dem zuletzt ausführlich über das Privatleben von Klopp und seiner Ehefrau berichtet wurde. Darin fanden sich unter anderem ausführliche Details über Größe und Wert eines gemeinsamen Hauses.
In der Pressemitteilung werden die entsprechenden Berichte nun als "eklatant rechtswidrig" bezeichnet. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schützt unter anderem vor der Preisgabe privater Lebensumstände ohne die Einwilligung der betroffenen Person.
Rechtsanwalt Schertz gibt in diesem Zusammenhang an, dass rechtliche Schritte gegen das Magazin und den zugehörigen Verlag Hubert Burda Media eingeleitet wurden. Der Fall sollte andere deutsche Medien zudem davon abhalten, weitere Berichte über Klopps Privatleben zu veröffentlichen.
Die Kanzlei Schertz Bergmann war bereits im vergangenen Sommer in der deutschen Presse aufgefallen. Nach Vorwürfen gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann hatten die Anwälte eine Verfügung gegen mehrere Medien erwirkt, durch welche die Berichterstattung zu dem Fall deutlich abnahm.
Mit der Verkündung seines Abschieds von Liverpool hatte Klopp zunächst viele Gerüchte über mögliche nächste Stationen befeuert, auch den Nationaltrainerposten nach der Heim-EM brachten mehrere Expert:innen ins Spiel. "Ich bin froh, wenn ich das nicht mehr machen muss", hatte Jürgen Klopp jedoch kurze Zeit später klargestellt, demnach werde er im kommenden Jahr gar kein Team trainieren.
Insgesamt war der gebürtige Stuttgarter eigentlich darauf bedacht, dass sich die Öffentlichkeit weiter auf den Sport und nicht auf sein eigenes Privatleben konzentrieren sollte. "Niemand sollte dafür sorgen, dass es in den Spielen jetzt um mich geht. Macht das bitte nicht", hatte er am Rande eines Liverpool-Spiels zuletzt unterstrichen.
Nach sieben Jahren beim BVB erreichte Klopp mit dem englischen Premier-League-Giganten seine größten Trainererfolge. Entsprechend viele Berichte um seine Person sind trotz aller Bitten spätestens zum Saisonende im Mai zu erwarten.