
Fliegende Pfeile, verrückte Frisuren und suspekte Tattoos: Es ist wieder Darts-WM! bild: imago images/jan huebner
Sport
13.12.2019, 16:4013.12.2019, 20:05
Es ist wieder Zeit für "Onehundredandeeeeeightyyyyyy"! An diesem Freitag (20 Uhr/Sport1 und DAZN) beginnt
die 26. Darts-WM des Weltverbandes Professional Darts Corporation
(PDC).
Das Event im Alexandra Palace in London ist das mit Abstand
größte und wichtigste Turnier des Darts-Jahres. Qualifiziert haben
sich nicht nur Titelverteidiger Michael van Gerwen und weitere
langjährige Top-Spieler, sondern auch drei Deutsche und zwei Frauen.
Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Darts-WM:
Wie lange dauert die WM – und wie wird gespielt?
Die WM dauert wie jedes Jahr knapp drei Wochen, den Höhepunkt
markiert das Endspiel an Neujahr. Es wird – mit Ausnahme der drei
Weihnachtstage und Silvester – jeden Tag gespielt. Dabei sind 96
Profis, gespielt wird im K.o.-Modus.
Die besten 32 Spieler der Welt haben zunächst ein Freilos, sie
greifen erst in Runde zwei ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen
Sportarten wird die WM jährlich ausgetragen. Termin (ab Mitte
Dezember) und Spielort (London) sind Jahr für Jahr gleich.
- 1. Runde: 13. bis 19. Dezember
- 2. Runde: 13. bis 21. Dezember
- 3. Runde: 22. bis 27. Dezember
- Achtelfinals: 27. und 28. Dezember
- Viertelfinals: 29. Dezember
- Halbfinals: 30. Dezember
- Finale: 1. Januar
Wer ist Favorit?
Vorjahressieger Michael van Gerwen (Niederlande) gilt als Favorit auf seinen
vierten Titel. "Mighty Mike" führt die Weltrangliste seit knapp sechs
Jahren an und gilt unangefochten als der beste Spieler der Welt.

Michael van Gerwen.Bild: imago images
Seine härtesten Widersacher sind der ehemalige Rugby-Spieler Gerwyn
Price (Wales) und der frühere Elektriker Rob Cross (England). Vizeweltmeister Michael Smith strebt ebenso nach dem Titel wie der zweimalige Champion Gary Anderson.
Wo wird gespielt?
Austragungsort ist der Alexandra Palace, eine Arena im Norden Londons. Unter den Fans wird der Schauplatz nur "Ally Pally" genannt. Benannt ist die Arena nach der damaligen Kronprinzessin Alexandra von Dänemark. Seit 2007 findet die Darts-WM jedes Jahr dort statt. Gespielt wird in der West Hall, die bis zu 3000 Zuschauer fasst.
Es ist der größte Hexenkessel des Darts-Universums. Wenn die Fans dort eine riesige Party feiern, bei der irgendwo am Rande auch noch ein wenig Darts gespielt wird, dann ist Gänsehaut garantiert.
Im vorderen Bereich befinden sich die teureren Plätze mit Festbänken, hinten und auf der einen Seite gibt es normale Tribünen. Auf der anderen Seite, dort wo die Spieler einmarschieren, sitzt die Prominenz wie beispielsweise Prinz Harry im Jahr 2016.
Was gibt's zu gewinnen? Wie hoch ist das Preisgeld?

Mit sechzehn Weltmeistertiteln der erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Darts: Phil Taylor, der mittlerweile seine Karriere beendet hat, mit der Sid Waddel Trophy.bild: iamgo images/action plus
Neben der etwa
20 Kilogramm schweren Sid Waddell Trophy (nach dem langjährigen britischen Darts-Kommentator Sid Waddell benannt) werden 2,5 Millionen Pfund
und damit so viel wie im Vorjahr ausgeschüttet. Der Sieger erhält
500.000 Pfund (rund 595.000 Euro).
Welche Deutschen sind qualifiziert? Wie stehen ihre Chancen?
Drei deutsche Spieler sind in London am Start. Angeführt wird das Trio von der deutschen Nummer eins Max Hopp. Bereits in der zweiten Runde könnte es für Hopp zum Duell mit Gabriel Clemens kommen. Clemens ist einer der Aufsteiger des Jahres und hat inzwischen Martin Schindler als deutsche Nummer zwei abgelöst. Dritter Deutscher in London ist Debütant Nico Kurz, der Schindler im direkten Duell das Ticket wegschnappte.

Pfeilchen flieg! Der "Maximiser" ist die deutsche Nummer eins.bild: imago images/osnapix
Im Kampf um den Titel sind sie klare Außenseiter, doch schon der erstmalige Einzug eines Deutschen ins WM-Achtelfinale wäre ein Erfolg.
Was ist in diesem Jahr besonders?
Es ist Raymond van Barnevelds letztes Turnier. Der Niederländer wird mit 52
Jahren in Rente gehen und letztmals im Alexandra Palace starten – er
folgt damit Rekord-Champion Phil Taylor, der sich vor zwei Jahren
bereits in den Ruhestand verabschiedete und bei seiner Abschiedstour
noch einmal das Finale erreichte. Auf den ersten WM-Einzelsieg einer
Frau hoffen im "Ally Pally" Mikuru Suzuki (Japan) und Fallon Sherrock
(England).

Mikuru Suzuki (l.) und Raymond van Barneveld bei einem Turnier in Frankfurt am Main.bild: imago images/jan huebner
Insgesamt sind 28 Nationen beim größten Turnier der Welt
vertreten. Dabei sind nicht nur Traditionsländer wie England (38 Starter), Niederlande (11) oder Nordirland (4), sondern auch Neulinge wie Indien, Neuseeland oder Singapur. Durch die nationalen Qualifikationsturniere wird ein breites Feld sichergestellt.

Die Engländerin Fallon Sherrock. Hauptberuflich arbeitet sie als Friseurin. Ihre Zwillingsschwester Felicia Blay ist ebenfalls Darts-Spielerin.bild: imago images/action plus
Wer überträgt die Darts-WM? Und wie viel kann man sehen?
Drei Wochen lang jedes Spiel. Der TV-Sender Sport1 und das
kostenpflichtige Streaming-Portal DAZN haben jeweils über 100
Live-Stunden eingeplant, zudem sollen Analysen, Reportagen und in
London geführte Interviews zu sehen sein. Fast jeden Tag wird schon
am Nachmittag (13.30 Uhr) gespielt.

Dartspapst im Gespräch mit Snakebite: Elmar Paulke (l.) und Darts-Spieler Peter Wright aus Schottland.
Während Sport1 bei den Experten
auf die nicht-qualifizierten Profis Martin Schindler und Robert
Marijanovic setzt, ist bei DAZN Kommentator Elmar Paulke fest
eingeplant.
(as/dpa/sid/pre)
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