Los Angeles FC hat sich mit einem 2:1 (0:0, 1:1) nach Verlängerung gegen den mexikanischen Rekordmeister Club América den letzten Startplatz für die Klub-WM gesichert. Zwei Wochen vor dem Start des erstmals im neuen Format ausgetragenen Mega-Turniers mit 32 Mannschaften ist das Teilnehmerfeld damit komplett.
Insgesamt zwölf Teams kommen aus Europa, darunter Real Madrid, Paris Saint-Germain, Manchester City, FC Bayern München und Borussia Dortmund – kurzum: die Crème de la Crème. Doch ausgerechnet der FC Barcelona, einer der klangvollsten Namen im Weltfußball, wird im Sommer 2025 nicht mitspielen. Wie bitte?
Die Erklärung liegt im Regelwerk der Fifa – und in der sportlichen Bilanz der Katalanen in den vergangenen Jahren.
Für die Teilnahme an der Klub-WM 2025 galt ein klar definiertes Qualifikationsfenster: der Zeitraum von 2021 bis 2024. Wer in diesem Zeitraum die Champions League gewann, war automatisch qualifiziert. Für Europa sind das:
Weitere neun Startplätze wurden an die bestplatzierten Klubs im Uefa-Ranking verteilt – mit einer entscheidenden Einschränkung: Pro Land dürfen maximal zwei Teams teilnehmen.
Es sei denn, mehrere Vereine desselben Landes hätten im Qualifikationszeitraum den wichtigsten kontinentalen Wettbewerb gewonnen – in Europa also die Champions League.
Der FC Barcelona landete zwar im Ranking unter den besten zwölf europäischen Teams, allerdings lag Atlético Madrid vor ihnen – und da Real Madrid durch den CL-Sieg gesetzt war, ist für Barça nun kein Platz mehr frei. Entscheidend dabei: Barcelona enttäuschte mehrfach auf europäischer Bühne.
In der Saison 2023/24 wurden die Katalanen im Viertelfinale aus dem Wettbewerb gefegt, 1:4 endete das Rückspiel gegen PSG. In den Vorjahren platzte der Traum vom Henkelpott bereits in der Gruppenphase. Und 2021 im Achtelfinale.
In Summe reichte das nicht, um Atlético zu überholen, das im selben Zeitraum verlässlicher punktete.
Für den FC Barcelona bedeutet das: Im Sommer geht es nicht mit gepackten Koffern nach Übersee. Bitter? Ansichtssache.
Wer die Klub-WM ohnehin für überflüssig hält, wird kaum Tränen vergießen. Jürgen Klopp zum Beispiel. Der ehemalige Trainer vom FC Liverpool nennt das Turnier "nutzlos".
Schon jetzt sei die Belastung für Spitzenfußballer zu hoch, sagt er, es gebe zu viele Spiele, zu viele Verletzungen. "Wer das Turnier gewinnt, ist der ärmste Gewinner aller Zeiten, denn er muss den ganzen Sommer durchspielen", sagte der 57-Jährige bei seiner Präsentation als Head of Global Soccer bei Red Bull im Hangar-7 auf dem Salzburger Flughafen.
Laut ihm müsse man die Zahl der Spiele eher reduzieren. Sein Vorschlag: Einfach mal etwas anderes schauen. "Der Fußball muss nicht jede Lücke füllen."
Doch Fifa-Präsident Gianni Infantino sieht das naturgemäß anders. Die Klub-WM ist das Herzensprojekt des Schweizers. Und wie überzeugt man 32 Topklubs in der eigentlich wohlverdienten Sommerpause anzutreten? Man öffnet die Schatztruhe.
Eine Milliarde US-Dollar – so viel will die Fifa an Preisgeld für alle Teams ausschütten. Allein der Sieger kann bis zu 125 Millionen US-Dollar mit nach Hause nehmen.
Darüber hinaus "gibt es ein beispielloses solidarisches Investitionsprogramm, über das angepeilt 250 Millionen US-Dollar zusätzlich für den Klubfußball rund um den Globus zur Verfügung gestellt werden", wird Infantino in einer Mitteilung des Weltverbandes zitiert.
Er bekräftigte, dass "alle Einnahmen an den Klubfußball gehen". Die Fifa-Reserven, die für die globale Fußballförderung in den 211 Fifa-Mitgliedsverbänden vorgesehen sind, würden zudem unangetastet bleiben.
Der FC Bayern jedenfalls ließ sich nicht lange bitten. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen verriet kürzlich, dass der Verein allein durch das Startgeld und einen Extra-Bonus als europäischer Topklub rund 30 Millionen US-Dollar einnehmen werde.
Und auch wenn er betont, es gehe in erster Linie um die sportliche Herausforderung, räumt er offen ein: "Natürlich ist das auch ökonomisch attraktiv. Und wird es umso mehr, je weiter wir kommen."
(Mit Material von der dpa)