Zwei Transfers für diesen Sommer hat der FC Bayern bereits eingetütet. Tom Bischof kommt ablösefrei von der TSG Hoffenheim und wird über das vorgezogene Transferfenster vom 1. bis zum 10. Juni bereits bei seinem neuen Klub gemeldet. Der Youngster soll damit schon Teil des FCB-Kaders bei der Klub-WM in den USA sein.
Ob dies auch für Jonathan Tah, den zweiten bisher feststehenden Sommerzugang der Münchener der Fall sein wird, ist bisher noch unklar. Zumindest mit Blick den Beginn des Turniers in Übersee. Denn der ablösefreie Nationalspieler hat zwar schon bei den Bayern unterschrieben, Vertragsbeginn ist aber erst der 1. Juli.
Bis dahin läuft sein Kontrakt noch bei Bayer Leverkusen.
Die Klub-WM beginnt allerdings schon Mitte Juni. Wollen die Münchener in den USA von Anfang an auf Tah setzen, müssen sie der Werkself doch noch eine Ablösesumme zahlen. Und die hat es trotz weniger Wochen verbleibender Vertragslaufzeit in sich. Zuletzt war gar von fünf Millionen Euro die Rede.
Max Eberl muss abwägen, ob sich dieses Investment lohnt. Bei der Klub-WM winkt ein Preisgeld im dreistelligen Millionenbereich, andererseits fallen in den Juni wohl durchweg machbare Aufgaben: die Gruppenspiele gegen Auckland City, gegen die Boca Juniors gegen Benfica sowie ein mögliches Achtelfinale. In diesem dürfte es wohl gegen Flamengo, den LAFC oder ES Tunis gehen – im ungünstigsten Falle wartet Chelsea.
Die bayrische Defensive könnte diesen Aufgaben also auch ohne Tah gewachsen sein. Selbiges dürfte für die Offensive gelten, wenngleich Florian Wirtz wohl nicht kommt und Leroy Sané im Juli womöglich weg ist. Eben deswegen beschäftigen sich die FCB-Bosse dieser Tage aber mit Alternativen.
Eine davon ist Rafael Leão. Der Linksaußen der AC Mailand wird für sein Tempo und seine Dribbelstärke gefürchtet, leidet dann und wann aber auch unter Formschwankungen. Das spiegelt sich auch in seiner persönlichen Saisonbilanz wider: 50 Spiele, 13 Vorlagen, zwölf Tore.
Ein aufregendes Gesamtpaket bringt er dennoch allemal mit – auch, weil Milan die Teilnahme am Europapokal verpasst hat. Das Interesse der Bayern am portugiesischen Offensivstar gilt als verbrieft. Der "Kicker" berichtet in seiner Montagsausgabe nun sogar, dass es Ende der vergangenen Woche in München bereits ein Treffen zwischen dem FC Bayern und der Spielerpartei gegeben habe.
Positiv aus Sicht der Bayern: Leão soll "nicht abgeneigt" sein, nach München zu wechseln.
An der Stelle enden die guten Nachrichten für alle FCB-Fans aber auch schon. Dem Bericht zufolge ist Milan nämlich keineswegs bereit, seinen Mega-Star abzugeben.
Italienische Quellen sprechen von einer Ablöseforderung von über 100 Millionen Euro. Das wiederum käme ob der Leistungsschwankungen von Leão einem enormen Risiko gleich.
Ob die Bayern einen solchen Deal also stemmen können oder wollen, ist mehr als fraglich. Nicht wenige FCB-Fans dürften sich beim Blick aufs Champions-League-Finale etwas verbittert an die Transfergerüchte aus dem vergangenen Jahr zurückerinnern: Damals wollten die Münchener unbedingt Désiré Doué holen, der aber entschied sich für PSG und sicherte seinem neuen Team prompt den Henkelpott.
