Für die einen, darunter hauptsächlich Fifa-Präsident Gianni Infantino, ist es "ein neues Kapitel der Fußballgeschichte". Für die anderen, oft hartgesottene Fußball-Traditionalisten, ist es der Gipfel der Kommerzialisierung des Sports. Für die Spieler sind es hingegen noch mehr Spiele im immer dichter getakteten Kalender.
Die Klub-WM soll laut Infantino eine "neue Ära" für den Klub-Fußball einläuten, doch so groß die Versprechen sind, genauso groß ist die Kritik. Mittendrin stehen die teilnehmenden Vereine, die einerseits die zunehmende Belastung der Spieler bemängeln – auch durch diesen Wettbewerb. Andererseits nehmen sie die Prämien dankend an.
Neben diesen sportlichen Seiten des Wettbewerbs, war lange eine ganz andere Frage nicht geklärt: Wer überträgt die Klub-WM überhaupt?
Noch bis November vergangenen Jahres war das unklar. Die Fifa suchte nach einem Medienpartner, der das Event des Weltverbandes mittels TV-Signal oder Stream in die Welt hinaus verbreiten sollte. Denn eines ist auch Infantino klar: Die Klub-WM braucht die weltweite Aufmerksamkeit, um überhaupt die Chance zu haben, ein Erfolg zu werden.
Anfang Dezember konnte der Fifa-Präsident durchatmen. Der Verband fand mit Dazn einen Streamingpartner, der alle 63 Spiele weltweit exklusiv zeigt. Das Gute für Fans: Die Partien werden kostenfrei angeboten. Einzige Voraussetzung ist ein Dazn-Account. Ein kostenpflichtiges Abonnement ist jedoch nicht notwendig.
Nach der Registrierung kann die kostenfreie App auf einem Smart-TV installiert werden. Nicht-internetfähige Fernseher können per HDMI-Kabel mit einem PC oder Notebook verbunden werden.
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei ARD und ZDF wird es keine Spiele zu sehen geben. Gegenüber watson bestätigten beide Sender jedoch, dass sie nachrichtlich über die Klub-WM berichten werden.
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky erklärte zusätzlich: "Um entsprechende Nachverwertungsrechte zu erwerben, befinden wir uns in Gesprächen mit dem Rechteinhaber." Damit könnten zumindest Tore oder Spielszenen in einzelnen TV-Beiträgen gezeigt werden.
Bei Dazn blickt man dem entspannt entgegen. Es gibt zu die Option, dass nicht nur ARD und ZDF, sondern auch andere TV-Sender dem Streamingdienst eine Sublizenz für gewisse Partien abkaufen könnten.
Dieses Modell gab es bereits bei der EM im vergangenen Sommer. Haupt-Rechteinhaber war damals Magenta TV, doch durch eine Kooperation wurden auch zwölf Spiele auf RTL gezeigt. Nun ist die Situation jedoch nicht ganz vergleichbar, da die Klub-WM-Spiele grundsätzlich frei empfangbar sind.
ARD-Chef Balkausky stellt jedoch auch klar: "Eine Live-Übertragung einzelner Begegnungen ist nicht geplant."
ZDF-Sportchef Dr. Yorck Polus begründete die lediglich nachrichtliche Abbildung der Klub-WM auch mit der Europameisterschaft der Frauen: "Das ZDF überträgt im Juli gemeinsam mit der ARD alle Spiele der Uefa Frauen-EM 2025 in der Schweiz. Für die Fifa-Klub-WM liegen keine Übertragungsrechte vor."