Borussia Dortmund gewinnt das zweite Spiel der Klub-WM gegen Mamelodi Sundowns 4:3 und holt damit den ersten Dreier des Turniers. Nach anfänglichen Problemen drehte die Mannschaft von Trainer Niko Kovač die Partie, musste am Ende in der sechsminütigen Nachspielzeit allerdings zittern. Nun haben die Dortmunder das Weiterkommen selbst in der Hand.
0:1 Lucas Ribeiro (11. Minute)
1:1 Felix Nmecha (16.)
2:1 Serhou Guirassy (34.)
3:1 Jobe Bellingham (45.)
4:1 Daniel Svensson (60.)
4:2 Iqraam Rayners (62.)
4:3 Lebo Mothiba (90.)
Eigentlich erwischte Mamelodi Sundowns einen perfekten Start. In der elften Minute setzte sich Lucas Ribeiro erst gegen Waldemar Anton im Mittelkreis durch, nutzte dann die große Lücke zwischen Ramy Bensebaini und Niklas Süle. Letztlich schob er frei vor Gregor Kobel zur frühen Führung ein.
Das hätte eigentlich Sicherheit geben können, gab es jedoch nicht. Knapp fünf Minuten später leistete sich Mamelodi-Torhüter Ronwen Williams einen folgenschweren Fehler. Einen Rückpass auf ihn wollte er direkt auf Teboho Mokoena weiterspielen, obwohl er gar nicht unter Druck war.
Felix Nmecha ahnte den flachen Pass, schob sich vor den südafrikanischen Profi und konnte direkt ins leere Tor einschieben. Ein Fehler über den sich Williams schon während des Spiels extrem ärgerte.
Im ersten Spiel gegen Fluminense schaute Jobe Bellingham noch 59. Minuten zu und kam erst nach seiner Einwechslung zu seinem ersten Einsatz. Gegen die Mamelodi Sundowns durfte der Engländer zum ersten Mal in der Startelf ran.
Die Entscheidung von Kovač belohnte der 19-Jährige noch in der ersten Halbzeit. Kurz vor der Nachspielzeit nahm er den Ball stark mit der Brust aus der Luft an und schoss per Vollspann ins Tor. Ein bisschen Glück hatte der Mittelfeldspieler noch, weil der Schuss abgefälscht war.
Pünktlich zur Mittagssonne um 12 Uhr Ortszeit wurde die Partie angepfiffen. Schon da waren es 32 Grad bei rund 56 Prozent Luftfeuchtigkeit. Bedingungen, die in der Bundesliga wegen der Sommerpause nur selten anzutreffen sind.
Gerade auch aus diesem Grund gab BVB-Trainer Niko Kovač die Marschroute bei Dazn vor: "Wir müssen zusehen, dass wir den Ball an unseren Füßen haben." Folglich hätten die Sundowns der Kugel hinterherlaufen und mehr Kraft aufwenden müssen.
Auch Dazn-Experte Tobias Schweinsteiger fasste zu Beginn der Partie die Schwierigkeit für die Dortmunder zusammen: "Bei so extremen Bedingungen ist es wichtig, die Balance zu haben zwischen gutem Ballbesitzspiel und trotzdem immer wieder die Intensität hochzuhalten, die das BVB-Spiel sonst auszeichnet und auch eine Balance zu haben, wann sie ins hohe Pressing gehen müssen, um einen kurzen Weg zum Tor zu haben."
Die Dortmunder Marschroute ging aber zunächst nicht auf. Erst nach der Trinkpause in der 25. Minute traten die BVB-Profis so auf, wie es sich der Trainer wohl gewünscht hatte. Kein Wunder, dass die meisten Tore erst danach fielen.
Zu den hohen Temperaturen kam noch dazu, dass die Ersatzbänke in der ersten Hälfte mitten in der Sonne waren. Die BVB-Auswechselspieler entschieden sich daher, die erste Hälfte der Partie kurzerhand in der Kabine zu schauen. Eine Aktion, die es so vermutlich bisher auch nur ganz selten gab.
Im finalen Gruppenspiel am Mittwoch (21 Uhr) geht es für den BVB wieder in Cincinnati gegen Ulsan HD aus Südkorea. Die Mamelodi Sundowns treten parallel in Miami gegen Fluminense an.
