Die vergangene Länderspielperiode war eine ebenso erfolgreiche wie aufschlussreiche für die DFB-Frauen und Bundestrainer Christian Wück. Denn zum Abschluss der Nations-League-Gruppenphase feierte die deutsche Frauennationalmannschaft noch einmal zwei deutliche Siege.
In Bremen setzte sich das DFB-Team mit 4:0 gegen die Niederlande durch, in Wien fegte die Mannschaft trotz anfänglicher Probleme Österreich mit 6:0 vom Feld. Wück probierte dabei mehrere seiner Nationalspielerinnen aus.
Janina Minge und Rebecca Knaak empfahlen sich als Innenverteidigerinnenduo für die EM, Elisa Senß bestätigte das große Lob und Sydney Lohmann nutzte ihre Chance mit einem Doppelpack.
Im Sturmzentrum hat der Bundestrainer keine frischen Erkenntnisse gebraucht, Lea Schüller aber unterstrich einmal mehr ihren Status als Stürmerin Nummer Eins. Die Angreiferin vom FC Bayern traf in beiden Partien, markierte damit ihre Länderspieltore 50, 51 und 52.
Bestie Lena Oberdorf konnte dabei nur von draußen zuschauen. Die Mittelfeldspielerin war nach langer Verletzungspause zwar in den Kreis der Nationalmannschaft zurückgekehrt, trainierte dort aber nur mit.
Und für Videos stand die 23-Jährige auch zur Verfügung. So taucht Lena Oberdorf auf dem Youtube-Kanal vom DFB an der Seite von Lea Schüller auf. Beide beantworten dabei ein buntes Potpourri an Fragen, ehe sie schließlich auch auf die aktuellen Spiele zu sprechen kommen.
Die Stürmerin habe sich weniger über ihr 50. Länderspieltor per se gefreut, als vielmehr darüber, vor den Augen ihrer Mutter zu treffen. Diese habe am Tag zuvor Geburtstag gehabt und sei beim Spiel im Stadion gewesen. Nach der Partie aber war die Marke dann schnell ein Thema, auch im Austausch mit Lena Oberdorf.
"Das Erste, was sie gesagt hat, war, dass sie mir etwas sagen muss. 'Es gibt ein Meme'", erinnert sich Lea Schüller an das Gespräch nach Schlusspfiff. "Sie soll den Bildern nicht glauben", wirft Lena Oberdorf ein. Passend dazu werden eben jene Bilder eingeblendet: Die Mittelfeldspielerin hält eine Tüte in der Hand und nascht Süßigkeiten, während um sie herum alle jubeln.
"Es ist mir ein bisschen unangenehm, wenn ich das Video sehe – wie sie da so macht", imitiert Lea Schüller lachend ihre Freundin. Die nimmt es aber selbst mit Humor, muss über die Szene rückblickend selbst lachen.
In dem Moment des Treffers sei es aber anders gewesen. Lena Oberdorf wusste um die besondere Marke, es war vorher Thema. Und ihr dürfte gewiss auch klar gewesen sein, dass jederzeit mindestens eine Kamera auf sich gerichtet war. "Ich habe mich echt schlecht gefühlt. Mich hat das die ganze zweite Halbzeit nicht losgelassen", berichtet sie.
Eben deshalb habe sie Lea Schüller auch direkt nach dem Spiel über das Meme aufgeklärt.
Während der EM müssen die Fans auf solch lustige Momente verzichten. Lena Oberdorf schafft nach ihrer langen Verletzungspause nicht den Sprung in den Kader.
