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DFB-Boss Rudi Völler empört mit Interview bei umstrittenem Onlineportal

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Sportdirektor Rudi Völler: Die Krise beim DFB spitzt sich zu. Bild: dpa / Jörg Halisch
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DFB-Boss Rudi Völler sorgt mit Interview bei umstrittenem Portal für Empörung

24.11.2023, 12:00
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Die Länderspiele gegen die Türkei und Österreich haben den DFB zurück in die Krise gestürzt. Die anfängliche Aufbruchstimmung, die nach der Verpflichtung von Trainer Julian Nagelsmann aufgekommen war, ist innerhalb einer Woche zunichtegemacht worden.

Denn nach der 2:3-Niederlage gegen die Türkei am Samstag verlor das DFB-Team am Dienstag erneut: Mit 0:2 ging die Mannschaft um Kapitän İlkay Gündoğan gegen Österreich baden. Unter anderem Sportdirektor Rudi Völler kritisierte das Team danach scharf und stellte vor allem die Einstellung der Spieler infrage. "Die Art und Weise, das ist nicht schön, das können wir uns nicht gefallen lassen, und das muss auch besser werden", sagte der Weltmeister von 1990 am Dienstagabend.

Schon nach der Türkei-Pleite hatte Völler moniert, dass die Mannschaft von einem Moment auf den anderen "nicht mehr emotional genug" und "nicht gierig" gewesen sei. Das Interview schlägt aktuell hohe Wellen – allerdings nicht wegen Völlers Aussagen.

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DFB: Kritik an Interview von Rudi Völler

Das Video-Interview, das Moderator Waldemar Hartmann mit Rudi Völler führte, wurde auf dem rechtskonservativen Portal "Nius" ausgestrahlt. Dabei handelt es sich um ein Medien-Start-up, bei dem unter anderem der umstrittene Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt arbeitet. Die "Frankfurter Rundschau" bezeichnete "Nius" jüngst als "Fox News auf Deutsch", auch andere werfen dem Portal vor, rechter Hetze eine Bühne zu geben.

Dass Völler ausgerechnet "Nius" ein Interview gibt, stößt bei vielen auf Unverständnis. Auf X, dem früheren Twitter, schreibt ein User: "Hey DFB, gibt's von euch 'ne Stellungnahme, warum der Direktor der Nationalmannschaft bei dem rechten Propagandasender von Julian Reichelt ein nettes Pläuschen mit Waldi Hartmann führen darf?"

In den Kommentaren zu dem Post sind viele der gleichen Meinung. "Tiefpunkt war also schon vor dem Österreich Spiel erreicht", schreibt ein anderer User. Auch der Journalist Khesrau Behroz, der vielen durch seine Podcast-Reihe "Cui Bono" bekannt sein dürfte, greift das Thema auf.

Behroz, der kürzlich den Podcast "SchwarzRotGold: Mesut Özil zu Gast bei Freunden" veröffentlicht hat, indem er sich mit der Karriere und dem Leben von Ex-Nationalspieler Mesut Özil auseinandersetzt, schreibt bei X: "Mit uns wollten viele vom DFB nicht reden. Ihr Ruf sei schon so schlecht, sie hätten nichts davon, die Özil-Geschichte wieder aufzuwärmen".

Wie es zu Völlers Interview mit dem umstrittenen Medium gekommen ist und was die Gründe des Sportdirektors dafür waren, war zunächst unklar. Die Konstellation mit Moderator Waldemar Hartmann dürfte bei vielen Fußballfans jedoch nostalgische Gefühle ausgelöst haben.

Schließlich war es "Waldi", dem gegenüber Rudi Völler, damals noch deutscher Bundestrainer, einen denkwürdigen TV-Ausraster hingelegt hatte. Die sportliche Situation der Nationalmannschaft war damals – genauso wie heute – besorgniserregend.

Hertha BSC: Spieler weint nach Wutausbruch von Trainer Pál Dárdai

Für Hertha BSC ist die Saison eigentlich schon gelaufen. Den Aufstieg kann das Team von Trainer Pál Dárdai nicht mehr erreichen, mit dem Abstieg hat der Klub aus der Hauptstadt nichts zu tun. Letztlich geht es in den kommenden drei Partien noch darum, die Spielzeit versöhnlich zu Ende zu bringen.

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