Formel 1: Häkkinen nennt entscheidenden Norris-Vorteil im WM-Kampf
In der Formel 1 dürfen die Fans tatsächlich auf einen spannenden WM-Kampf bis zur letzten Sekunde hoffen, denn das Rennen in Las Vegas hat die Ausgangslage noch einmal deutlich verändert. Wegen zu dünner Bodenplatten wurden beide McLaren-Fahrer nachträglich disqualifiziert.
Lando Norris' zweiter Platz war damit ebenso wertlos wie der vierte Rang von Oscar Piastri. Umso wertvoller war der Sieg von Titelverteidiger Max Verstappen. Denn durch die Annullierung der Ergebnisse seiner beiden Kontrahenten ist er in der Fahrerwertung plötzlich mit Piastri gleichgezogen. Beide liegen nun 24 Zähler hinter Norris.
Häkkinen sieht bei Norris eine ganze Reihe an Fähigkeiten
Bei noch zwei ausstehenden Rennen, dazu auch einem Sprintrennen, ist der Dreikampf um den WM-Titel also denkbar eng. Maximal 58 Punkte kann ein einzelner Fahrer noch einsammeln.
Nicht zuletzt wegen der Ausgangslage sieht Mika Häkkinen dabei Norris in der Poleposition. "Lando fährt eine tolle Saison und bringt alles mit, was ein Weltmeister haben muss", lobte der zweifache Formel-1-Weltmeister im Gespräch mit der "Sport Bild".
Konkret machte er bei dem McLaren-Piloten vor allem dessen "reinen Speed" aus. "Ein Champion braucht auch die Coolness und Abgeklärtheit", zählte Häkkinen weiter auf, was ihm bei Norris positiv aufgefallen ist. Eine Garantie auf den WM-Titel seien diese Fähigkeiten trotzdem nicht:
Wie schnell es gehen kann, ist nicht zuletzt an Piastri zu sehen. Der Australier führte die Gesamtwertung über Wochen an, ist zuletzt aber ins Straucheln geraten und von seinem Teamkollegen überholt worden. Eine teaminterne Bevorzugung von Norris erkannte Häkkinen dabei nicht.
Norris und die Parallelen zu Häkkinen
"Ich bin vielmehr davon überzeugt, dass Lando der Rückstand auf Oscar und der Fakt, dass ein anderer Fahrer der erste McLaren-Weltmeister dieser Ära werden könnte, besonders motiviert haben", sagt der Finne. "Lando ist seit 2019 im Team, Oscar erst seit 2023. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen."
Dabei berichtet Häkkinen auch aus eigener Erfahrung. "Als ich 1993 bei McLaren anfing, waren wir nicht titelfähig. 1996 wurde David Coulthard mein Teamkollege und setzte sich quasi ins gemachte Nest", erinnert sich der Finne. "Ich hätte es nicht ertragen, hätte mich der Neuling geschlagen. Das hat mich bis in die Haarspitzen motiviert."
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Häkkinen wurde so in den Jahren 1998 und 1999 Weltmeister. Ein Szenario, das sich nun auch auf Norris übertragen lässt? Der Finne jedenfalls hatte einen weiteren Vorteil, den man bei Norris ausmachen kann. "Ich kannte das Team besser", verwies Häkkinen auf seine langjährige Zusammenarbeit mit den Ingenieuren und Mechanikern.
Mit dem Team habe er ein "blindes" Verständnis entwickelt: "Gewisse Dinge müssen gar nicht mehr besprochen werden, weil es Routine ist." Das könnte nun auch für Norris gelten, der schon vier Jahre länger für McLaren fährt als Piastri.
Wann ist das nächste Formel-1-Rennen und wo läuft es im TV?
Das nächste Formel-1-Rennen findet am 30. November in Lusail (Katar, 17 Uhr) statt. Das gesamte Rennwochenende ist in Deutschland ausschließlich bei Sky zu sehen.
