Marc-André ter Stegen ist Deutschlands Nummer eins im Tor. Bild: dpa / Christian Charisius
Sport
Trotz überragender Leistungen auf Vereinsebene musste Marc-André ter Stegen in der Nationalmannschaft mehr als ein Jahrzehnt hinter Manuel Neuer Platz nehmen.
Selbst nachdem sich die deutsche Nummer eins im Dezember 2022 einen Unterschenkelbruch zugezogen hatte und für knapp zehn Monate ausgefallen war, kehrte Neuer nach seiner Genesung wieder als Stammkraft zwischen die Pfosten des DFB-Tors zurück.
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Schon im März, mehrere Monate vor der EM, hatte sich Bundestrainer Julian Nagelsmann festgelegt, mit Neuer als erstem Torwart in die Europameisterschaft zu gehen. Das Gespräch mit ter Stegen sei "eines der unangenehmsten Gespräche von allen, die ich hatte", sagte Nagelsmann damals. Ter Stegen habe es schließlich "generell auch verdient, von Beginn an im Tor zu stehen".
Nun hat das Warten ein Ende. Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer ist Marc-André ter Stegen der unangefochtene Stammtorwart der Nationalmannschaft, wie Julian Nagelsmann auf einer Pressekonferenz am Montag mitteilte.
DFB-Team: Marc-André ter Stegen spricht über Beförderung
Dass er nun endlich befördert wurde und sich seine Mitspieler so positiv über ihn geäußert haben, sei "Balsam für die Seele", sagte ter Stegen auf einer DFB-Pressekonferenz am Montag. "Ich bin froh, dass die Zeit des Wartens jetzt vorbei ist. Ja, ich freue mich auf die neue Aufgabe, auf das, was kommt. Ich möchte erfolgreich sein."
Auf dem Weg zu seinem eigenen Erfolg hat er sich auch von anderen Profis inspirieren lassen. "Ich hatte ein Vorbild, das war Oliver Kahn damals", sagte der 32-Jährige und ergänzte: "Als Spieler war es Marcel Ketelaer."
Marcel Ketelaer spielte 18 Jahre lang für Borussia Mönchengladbach
Die Nennung des Letztgenannten sorgte im Presseraum für reichlich Lacher und auch ter Stegen hatte sichtlich Schwierigkeiten, seine Fassung zu wahren. Ketelaer war Zeit seiner Karriere nicht als herausragender Spieler bekannt. Dass er ter Stegen trotzdem als Vorbild galt, hat vermutlich mit seiner Vereinszugehörigkeit zu tun.
Ketalaer ist wie ter Stegen in Mönchengladbach geboren und 18 Jahre lang über diverse Mannschaften hinweg für die Fohlen aufgelaufen. Auch der DFB-Torwart hat die Jugend in Gladbach durchlaufen und war später für die Profis in der Bundesliga aktiv.
Mit den ständigen Zurückstufungen in der Nationalmannschaft, sagte ter Stegen im weiteren Verlauf, habe er teilweise sehr kämpfen müssen. "Um ehrlich zu sein, gibt es immer die Momente, in denen du sagst: Boah, das ist wieder ein Schlag gewesen", sagte der 32-Jährige. "Die Entscheidung ist meistens in Richtung Manu gegangen. Aber ich bin damit professionell umgegangen."
Das DFB-Team ist in der Nations League so gut wie noch nie gestartet, steht nach drei Partien bereits bei sieben Punkten. Am Montagabend bietet sich der Mannschaft von Julian Nagelsmann daher die Gelegenheit, einen ganz großen Schritt in Richtung Finalrunde zu machen.