Joshua Kimmich ist in letzter Zeit nicht wohl gelitten. Bild: Imago Images / Laci Perenyi
Sport
Joshua Kimmich hat es in letzter Zeit oft nicht leicht. Sobald es in der deutschen Nationalmannschaft oder beim FC Bayern kriselt, dauert es nicht lange, bis sein Name als Ursache genannt wird. Er sei kein defensiv denkender Spieler, sagen die einen, zu überambitioniert nennen ihn andere.
Nachdem Joshua Kimmich im Bundesliga-Spiel gegen Darmstadt eine Rote Karte gesehen hatte, musste dieser im darauffolgenden Topspiel gegen Borussia Dortmund aussetzen. Die Bayern gewannen das Spiel eindrucksvoll mit 4:0 und prompt wurden Diskussionen laut, ob das defensive Mittelfeld aus Leon Goretzka und Konrad Laimer nicht die bessere Option für die Münchner sei. Und auch im DFB-Team ist der 28-Jährige nicht mehr unumstritten.
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Mit Pascal Groß, der Neuentdeckung der Nationalmannschaft, hat sich eine weitere, hochkarätige Variante für die Sechser-Position in den Vordergrund gespielt. An der Seite von İlkay Gündoğan hat er in den zurückliegenden Länderspielen eindrucksvolle Leistungen hingelegt.
Pascal Groß als Konkurrenz für Joshua Kimmich im DFB-Team
Auch hier kam umgehend die Debatte auf, ob die Paarung Gündoğan/Kimmich überhaupt noch sinnvoll erscheine. So sagte etwa Lothar Matthäus bereits Anfang des Jahres, er wolle Kimmich und Gündoğan "nie wieder zusammen auf der Doppelsechs sehen". Pascal Groß kann solche Aussagen nicht nachvollziehen.
Pascal Groß gehört zu den Durchstartern im DFB-Team. Bild: dpa / Federico Gambarini
"Ich denke, dass Kimmich und Gündoğan absolut zusammen funktionieren würden, weil das absolute Topspieler auf höchstem Niveau sind", sagte Groß im Gespräch mit dem "Kicker". Beide würden "vielleicht auch manchmal nicht fair betrachtet" werden. "Beide sind unfassbar gute Fußballer", sagte Groß weiter. "Fußballerisch, von der Mentalität her, was sie erreicht haben, wie sie trainieren – das ist das höchste Level."
Und dennoch: In der internen Hierarchie der Nationalmannschaft musste Joshua Kimmich erst kürzlich einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. In einer der letzten Amtshandlungen von Hansi Flick als Bundestrainer ernannte er İlkay Gündoğan als neuen Kapitän der Nationalmannschaft. Diese Entscheidung wurde wenig später durch den neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann bestätigt.
Kimmich soll von Nagelsmann-Entscheidung getroffen gewesen sein
Ein klarer Fingerzeig für Joshua Kimmich, der in Abwesenheit des verletzten Manuel Neuer zuvor regelmäßig als Kapitän aufgelaufen war. Schließlich galt das Verhältnis zwischen Kimmich und Nagelsmann während der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern als sehr vertraut. Nach der Entlassung Nagelsmanns als Bayern-Trainer war er einer der Spieler, die sich für den 36-Jährigen eingesetzt hatten.
"Wenn es zu einem Trainerwechsel kommt, ist es immer enttäuschend", sagte Kimmich im März dazu. "Wir Spieler haben es nicht geschafft, gute Ergebnisse zu erzielen". Nagelsmann gehöre "locker" zu den "Top drei" seiner Trainer. Dass er dennoch an Flicks Entscheidung festhielt, Gündoğan als Kapitän des DFB-Teams auflaufen zu lassen, soll Kimmich getroffen haben, wie der "Kicker" berichtet.
Am Samstag trifft die deutsche Nationalmannschaft nun im Länderspiel auf die Türkei, am Dienstag darauf auf Österreich. Auch dort wird sich zeigen, auf welche Sechser-Paarung Julian Nagelsmann in Zukunft setzten wird. Und welche Rolle Joshua Kimmich spielt.
Der FC Bayern hat sich nach der 1:4-Klatsche gegen den FC Barcelona in der Champions League wieder erholt. Zunächst gewannen die Münchner am Wochenende mit 5:0 gegen den VfL Bochum, nun feierte das Team die nächste Torgala gegen den 1. FSV Mainz 05 im DFB-Pokal.