Keine Athleten, aber zumindest die Flagge ist dabei: In einer Geste der Solidarität hat das Internationale Paralympische Komitee (IPC) bei der Eröffnungsfeier die fehlenden Sportler aus Afghanistan gewürdigt. Ein Volunteer trug beim Einmarsch der Nationen an fünfter Stelle die afghanische Fahne ins Stadion. IPC-Präsident Andrew Parsons hatte angekündigt, die paralympische Bewegung wolle mit dieser Aktion ihre "Haltung deutlich machen".
Als "Zeichen der Solidarität mit afghanischen Para-Athleten, die wegen der Machtübernahme der Taliban nicht zu den Paralympics nach Tokio kommen können, wird die Flagge des Landes bei der Eröffnungszeremonie ins Olympiastadion getragen", gab Andrew Parsons am Vorabend der Eröffnungszeremonie in Tokio bekannt.
Wie das IPC schon am Vorabend über Twitter mitteilte, hat ein Freiwilliger Helfer die Flagge ins Stadion getragen. Damit korrigierte der Dachverband Angaben, wonach ein Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen die Fahne tragen würde.
IPC-Präsident Parsons sei falsch zitiert worden, als er gesagt habe, ein UN-Vertreter würde eine länderspezifische Flagge tragen, hieß es vom IPC. Die Zeremonie am Dienstagabend (Ortszeit) fand in Anwesenheit von Japans Kaiser Naruhito, aber wegen der Infektionslage in Tokio ohne Zuschauer statt.
Für die afghanischen Sportler gab es aufgrund der verheerenden Lage in der Heimat keinen Weg, um nach Tokio zu reisen. Die militant-islamistischen Taliban haben den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kabul eingenommen, seitdem befindet sich das Kriegsgebiet im Ausnahmezustand. In Japan hätten die beiden Taekwondo-Kämpfer Zakia Khudadadi und Hossain Rasouli für Afghanistan starten sollen.
(dpa/afp/nb)