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Traut man den folkloristischen Schilderungen, steht bei den olympischen Spielen neben der sportlichen Betätigung vor allem der Austausch von Körperflüssigkeiten im Vordergrund. "Ich sah Athleten, die trieben es einfach im Freien, direkt auf dem Rasen oder zwischen den Gebäuden“, sagte die frühere US-Torhüterin Hope Solo.
Der Schwimmer und sechsfache Olympiasieger Ryan Lochte ging davon aus, dass sich "70 bis 75 Prozent der Olympioniken" währenddessen außerhalb ihrer Paradedisziplin körperlich betätigten.
Es sind Geschichten wie diese, die den Mythos um das Olympische Dorf als Mekka der Promiskuität nähren. Der Umstand, dass dort 300.000 Kondome kostenlos zur Verfügung stehen werden, tut sein Übriges. Für die Dauer der Spiele wären das fast zwei Kondome pro Tag und Person.
Seit einiger Zeit hält sich jedoch die Theorie, dass die Organisator:innen der Spiele dem wilden Treiben Einhalt gebieten wollen. Ein Indiz dafür sind die Betten in den Unterkünften – sie bestehen nämlich aus Karton. Das verleitete die "New York Post" einmal dazu, sie aufgrund ihrer vermeintlichen Instabilität als "Anti-Sex-Betten" zu betiteln. Aber erfüllen sie den überhaupt ihren vermuteten Zweck?
Der Frage ist nun Tom Daley nachgegangen, britischer Olympiasieger im Turmspringen. "Allen, die sich über die Pappbetten im Olympischen Dorf gewundert haben, zeige ich jetzt, wie sie aussehen", sagt Daley in einem Instagram-Video.
Zunächst zeigt er den Aufbau – ein 90 Zentimeter schmales Pappgestell, auf dem eine Matratze liegt, und testet auch die Stabilität. "Ziemlich stabil", sagt Daley, während er auf dem Bett herumhüpft, und deutet schließlich eine Sexstellung an.
Tatsächlich kamen die Betten vom Hersteller Airweave bereits 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio zum Einsatz. Laut offiziellen Angaben sind sie Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Veranstalter, Matratze und Gestell seien demnach zu 100 Prozent recycelbar.
Tom Daley ist dabei nicht der erste Olympionike, der die "Anti-Sex-Betten" auf ihre Stabilität hin testet. Die australische Tennisspielerin Daria Saville zeigt in einem Tiktok-Video, welche Aktivitäten damit möglich sind. Unter anderem: der Wurm, Squat Jumps, Tennisschläger schmeißen und: schlafen.
Bereits 2021 bewies der irische Turner Rhys McClenaghan in einem Youtube-Video eindrucksvoll, dass die Betten nach Bedarf für allerlei Aktivitäten herhalten können. Der offizielle Twitter-Account der Olympischen Spiele girff das Video auf und schrieb: "Danke, dass du den Mythos entlarvt hast."
