Das ging wohl mächtig schief. Bei einem Boxkampf in Niedersachsen ertönte plötzlich die erste Strophe des Deutschlandliedes aus den Boxen. Daraufhin soll der Präsident des deutschen Boxverbands, Jürgen Kyas, empört zum DJ-Pult geeilt sein, um das Abspielen abbrechen zu lassen.
Der Hymnen-Eklat passierte bereits am am vergangenen Samstag in Steinhude bei der Veranstaltung "Boxen am Meer", einem internationalen Box-Vergleich zwischen einer niedersächsischen und einer südafrikanischen Box-Staffel.
"Ich war als Ehrengast eingeladen worden", sagte Kyas am Freitag.
Zuschauer hätten mit Beifall auf sein Einschreiten reagiert, sagte Kyas. "Einige haben sich bei mir bedankt." Statt der Nationalhymne, die aus der dritten Strophe des Deutschlandlieds besteht, wurde dann das Niedersachsen-Lied gespielt.
Er habe die Veranstaltung 30 Minuten später aus Enttäuschung über die Vorkommnisse verlassen, berichtete der Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes (DBV). "Ich habe mich da nicht mehr wohlgefühlt."
Vorsatz schließt Kyas jedoch aus. "Ich habe den Eindruck, das ist aus Unwissenheit, vielleicht sogar Dummheit geschehen." Der Verein Rukelli Trollmann e.V. aus Isernhagen hatte vom Niedersächsischen Boxsport-Verband eine öffentliche Entschuldigung gefordert. Weil diese ausblieb, wandte er sich an die Öffentlichkeit.
(ts/dpa)