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Handball-EM: Das war bei der Deutschland-Niederlage nicht in der ARD zu sehen

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Im letzten Vorrundenspiel unterlag das DHB-Team Frankreich. Der Einzug in die Hauptrunde stand bereits vorher fest. Bild: imago images / Lobeca /Ingrid Anderson-Jensen
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Handball-EM: Das war bei der Deutschland-Niederlage nicht im TV zu sehen

18.01.2024, 13:40
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Es war hochklassig, es war spannend und es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm und das trotz der 30:33-Niederlage der deutschen Nationalmannschaft im letzten Vorrundenspiel gegen Frankreich in Berlin. Nach zuvor zwei Siegen erlebte das Team zum Abschluss der Vorrunde einen ersten Dämpfer.

Zwar stand bereits vor Beginn fest, dass beide Teams in die Hauptrunde eingezogen waren, doch Punkte im Kampf ums Halbfinale nimmt nun nur Frankreich mit. "Wir waren drin am Ende, aber die Franzosen sind körperlich sehr stark", sagte Bundestrainer Alfred Gíslason in der ARD. "Wir waren am Ende ein bisschen müde. Wieder ein großartiger Andi Wolff im Tor, aber die Franzosen haben verdient gewonnen."

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Die Schweiz bleibt neutral

Die Stimmung unter dem Großteil 13.572 Zuschauenden in der ausverkauften Berliner Mercedes-Benz-Arena war von Beginn an unglaublich euphorisch. Zudem wurde das Publikum vom furiosen Beginn des DHB-Teams mit Glanzparaden von Andi Wolff und wunderbaren Toren von Juri Knorr und Julian Köster noch emotionaler und lauter.

Nur die zahlreichen Fans der Schweiz, die zuvor eine 27:29-Niederlage ihres Teams gegen Nordmazedonien in der Halle gesehen hatten, ließen sich nicht so richtig von der Stimmung anstecken.

16.01.2024, Berlin: Handball: EM, Nordmazedonien - Schweiz, Vorrunde, Gruppe A, 3. Spieltag, Mercedes-Benz Arena: Fans der Schweizer Nationalmannschaft feuern ihr Team mit Fahnen an. Foto: Andreas Gor ...
Die Fankurve der Schweiz sorgte beim Spiel ihres Teams für gute Stimmung in der Halle.Bild: dpa / Andreas Gora

Nur einige wenige machten beim rhythmischen Klatschen zur Unterstützung der deutschen Mannschaft mit. Ansonsten schauten sie sich das umkämpfte Spiel der beiden Top-Teams ohne große Regung und in aller Ruhe an. Nicht einmal als die deutschen Fans auf den Plätzen vor ihnen aufsprangen und jubelten, um Tore und Paraden zu feiern, erhob sich ein Großteil der Eidgenoss:innen.

Erst in den letzten beiden Minuten, als alle Fans aufgefordert wurden, aufzustehen, standen auch die letzten Schweizer:innen vor ihren Sitzen.

Deutsche Bank sorgt für Unterstützung

Deutlich lautstärker zeigte sich da schon die Bank der deutschen Mannschaft, allen voran Philipp Weber.

Der Rückraumspieler des SC Magdeburg heizte gerade in der starken deutschen Anfangsphase immer wieder das Publikum an, wenn es mal etwas leiser in der Halle wurde.

Zudem versuchte er immer wieder Einfluss auf seine Mitspieler zu nehmen, als er die komplette erste Halbzeit auf der Bank verbrachte. Weber coachte Richtung Spielfeld, applaudierte und gab immer wieder Hinweise – selbst an Torhüter Andreas Wolff. Erst im Laufe der zweiten Halbzeit durfte Weber auf das Feld, um Juri Knorr eine Verschnaufpause zu geben.

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Philipp Weber versucht, am Franzosen Karl Konan vorbeizukommen. Bild: imago images / Daniel Lakomsk

Da Trainer Alfred Gíslason in der ersten Halbzeit wenig an seiner ersten Sieben änderte, blieb auch fast die komplette Bank während der Halbzeitpause auf der Platte und wärmte sich auf. Gíslason erklärte hinterher auf der Pressekonferenz, dass mit den jeweils schnellen Anwürfen der Franzosen fast keine Zeit für Wechsel gewesen sei.

Schon während der Partie gegen Nordmazedonien gingen weder Andreas Wolff, noch Jannik Kohlbacher während der Halbzeit in die Kabine.

Kai Häfner entschuldigte sich im Interview mit dem Hallensprecher für die Niederlage zum Abschluss. Er betonte, wie eng die Leistungsdichte beim Turnier sei und kündigte gleichzeitig an, dass die Mannschaft in der Hauptrunde stärker zurückkommen werde.

Dort trifft das DHB-Team am Donnerstag auf Island, Österreich (Samstag), Ungarn (Montag) und Kroatien (Mittwoch).

Tim Toupet als deutsches Kulturgut

Eine EM, das sei auch immer eine gute Chance, um Deutschland und seine Kultur zu präsentieren, erklärte der Hallensprecher Jens Zimmermann schon während des früheren Spiels in der Gruppe A zwischen Nordmazedonien und der Schweiz.

In einer Auszeit kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit forderte er daher vor allem die Deutschen unter den 13.571 Fans auf, sich von ihren Sitzen zu erheben. Und dann dröhnte aus den Boxen "So ein schöner Tag (Das Fliegerlied)" von Tim Toupet.

Egal, ob sie den Text nun verstanden hatten oder nicht: Die Halle stand und klatschte lautstark in die Hände. Als wirklich textsicher erwies sich das Publikum bei "Und ich flieg, flieg wie ein Flieger" hingegen nicht.

Das änderte sich, als in der Schlussphase des Deutschland-Spiels zunächst "Take me Home, Country Roads" und wenig später "Sweet Caroline" in den jeweiligen Auszeiten gespielt wurde. Und selbst, als das Lied langsam leiser wurde, sangen die Fans den Text lautstark mit.

In einer anderen Hinsicht musste der Hallensprecher die Fans etwas bremsen. In beiden Spielen ermahnte Hallensprecher Kevin Gerwin die Fans, keine Schiedsrichter-Pfeifen zu benutzen. Das sorgte bei den Spielern und unter den Zuschauenden bei einigen Szenen und vermeintlichen Fouls für sichtbare Verwirrung.

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