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Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist mit einem eindrucksvollen Sieg in die Europameisterschaft im eigenen Land gestartet: Mit 27:14 konnte sich das Team von Alfred Gíslason beim Auftaktspiel gegen die Schweiz durchsetzen. Vor allem Torhüter Andreas Wolff wurde nach dem Spiel mit Lob überschüttet.
"Ich wusste, dass er gut ist, aber das heute war von einem anderen Stern", schwärmte Spielmacher Juri Knorr von dem 32-Jährigen. "Unglaublich, unfassbar, einzigartig. Er war ein super Rückhalt." 13 Würfe konnte Wolff parieren, eine herausragende Quote von knapp 60 Prozent. "Das ist einfach nur unglaublich. Wenn du so einen Torhüter im Rücken hast, kannst du so ein Spiel gar nicht verlieren", sagte Rechtsaußen Timo Kastening.
Im Vorfeld der Partie wurde noch darüber spekuliert, ob die deutschen Handballer mit der Weltrekordkulisse umgehen könnten: 53.586 Zuschauer:innen waren zu Gast im umgebauten Düsseldorfer Fußballstadion. Noch nie zuvor haben so viele Menschen ein Handball-Spiel vor Ort verfolgt.
"Das war das Krankeste, was ich erlebt habe", sagte Rune Dahmke später. Philipp Weber meinte: "Wow. Das nimmst du dir mit ins Grab." Und auch der Mann des Spiels, Andreas Wolff, zeigte sich ergriffen: "Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so berühren würde. Aber es war unbeschreiblich." Er glaube, das habe noch niemand so erlebt, "und vielleicht wird es auch niemand noch mal erleben".
Bundestrainer Alfred Gíslason ist im Hinblick auf die Größe des Publikums allerdings ein kleiner Versprecher unterlaufen: "Mit 53 Zuschauern im Rücken – das war phänomenale Werbung für den Sport", sagte der 64-Jährige im ZDF. "Ich bin stolz, dabei gewesen zu sein."
Dass sich Gíslason dabei um den Faktor 1.000 verrechnet hat, scheint unwahrscheinlich. Gíslason ist gebürtiger Isländer und Deutsch für ihn entsprechend eine Fremdsprache. Insgesamt zeigte sich auch der Bundestrainer beeindruckt von der Atmosphäre – allerdings mit einer Einschränkung.
Im späteren Verlauf der Europameisterschaft werden die deutschen Spiele in Köln stattfinden. Und in der dortigen Lanxess-Arena ist die Handball-Stimmung traditionell herausragend.
"Von der Umgebung und dem Drumherum, konnte Düsseldorf mit Sicherheit mit Köln mithalten", urteilte Gíslason. "Aber die Lautstärke auf dem Spielfeld war nicht so wie in der Kölner Arena. Das muss ich ehrlich sagen, tut mir leid."
Erst einmal geht es für die deutschen Handballer aber nach Berlin. In den Spielen gegen Nordmazedonien (Sonntag) und Frankreich (Dienstag) wird sich zeigen, wie gut die Stimmung im Vergleich zu Düsseldorf und Köln ist.
