Eine der bestimmenden Fragen während des Formel-1-Rennwochenendes in Monza ist wieder einmal die Zukunft von Mick Schumacher in der Königsklasse des Motorsports. Noch immer ist nicht klar, ob der auslaufende Vertrag des 23-Jährigen bei seinem aktuellen Team Haas in der kommenden Saison verlängert wird.
Unklar ist auch noch, ob er im kommenden Jahr noch ein Teil der Ferrari-Drivers-Academy sein wird, dem Nachwuchsprogramm des italienischen Traditionsteams. Da zwischen Ferrari und dem Haas-Team eine Kooperation besteht, konnte Mick in den vergangenen zwei Jahren die nötige Rennpraxis beim US-Team sammeln und mal mehr, mal weniger überzeugen.
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Auf die Nachfrage, was denn Haas im kommenden Jahr bräuchte, sagte Schumachers Teamkollege Kevin Magnussen: "Wir brauchen schnelle und konstante Fahrer" und das sei in der Konstellation mit ihm und Mick "aktuell nicht so schlecht."
Dabei ist es gerade die Konstanz, die Schumacher bisher vermissen verlässt, die aber von Teamchef Günther Steiner gefordert wird. Teamkollege Magnussen habe jedoch keine wirklich konkrete Meinung zur Zukunft des Deutschen.
"Es liegt an Günther und ich bin nicht hier, um zu spekulieren. Mick macht einen guten Job und das zählt", lobte er den Deutschen sogar.
Schon seit längerem gibt es Spekulationen, dass Mick durch Haas-Testfahrer Antonio Giovinazzi abgelöst werden könnte. Der Italiener durfte in der ersten Trainingssession am Freitag in Monza bereits anstelle von Mick vor heimischem Publikum fahren.
"Dass ich nächstes Jahr dabei sein will, ist kein Geheimnis, aber es ist nicht meine Entscheidung. Ich fokussiere mich darauf, einen guten Job im Team machen", blieb der Italiener nach dem Training diplomatisch.
Sollte Haas tatsächlich nicht mehr mit Mick zusammenarbeiten wollen, wäre wohl das Williams-Team ein möglicher neuer Arbeitgeber für den Deutschen.
Dort ist man mit den bisherigen Leistungen von Nicholas Latifi angeblich unzufrieden. Williams-Teamchef Jost Capito bestätigte im Gespräch mit Sky, dass er definitiv Interesse am Sohn von Rennfahrerlegende Michael hat. "Mick ist sehr schnell, ist ein guter Typ und ich glaube, er müsste auf jeder Liste stehen, von den Teams, die noch einen Sitz freihaben."
Wie ernst das Interesse des britischen Rennstalls aber wirklich ist, ist unklar. Capito sagte dazu lediglich: "Wir haben Kontakte zu den anderen Teamchefs. Man weiß relativ gut, was im Hintergrund läuft."
Zwar müssen neben Williams auch noch die Teams Alpine, Alpha Tauri, Alfa Romeo und eben Haas einen Fahrer für die kommende Saison nominieren, doch höchstens bei Alpine hat Mick noch Außenseiterchancen.
Erhält er kein Cockpit in der kommenden Saison, wäre es durch den Rücktritt von Sebastian Vettel das erste Mal seit 1981, dass kein deutscher Fahrer in der Formel 1 vertreten ist.
Wichtig ist aber vor allem, was Ferrari in Zukunft mit Mick plant. Teamchef Mattia Binotto betonte auf einer Pressekonferenz am Samstagmorgen erneut die Wichtigkeit des eigenen Nachwuchsprogramms, um die besten Talente zu finden, die in Zukunft für ein Cockpit bei Ferrari infrage kommen.
Der 52-jährige Italiener machte deutlich, dass sich Mick weiter verbessern müsse. "Wir werden uns in ein paar Rennen mit ihm und Haas zusammensetzen, die Saison analysieren und entscheiden, was das beste für seine Zukunft ist."
Anfang Oktober geht es für die Formel 1 mit Rennen in Singapur und Japan weiter. Anschließend geht es noch in den USA, nach Mexiko und Brasilien, ehe das Saisonfinale am 20. November in Abu Dhabi stattfindet.