Erste Anlaufstelle bei allen Lebensfragen ist das Online-Portal gutefrage.net. Passend zur WM explodiert der Internet-Alleswisser mit wichtigen, unwichtigen und skurillen Fragen. Wir haben die meistgestellten Fußball-Fragen herausgesucht und geben euch jeden Tag eine passende Antwort dazu. Klugscheißen beim Grillabend und an der Kneipentheke steht nichts mehr im Weg.
nivle fragt:
watson antwortet: In Brasilien ist das so: Es gibt einfach nicht so viele verschiedene Nachnamen wie zum Beispiel bei uns in Deutschland. Die häufigen Nachnamen (de Souza, da Silva, dos Santos etc. sind dort die Schmidts, Müllers und Meiers) gibt es in Brasilien also noch viel häufiger.
Deswegen muss man sich irgendwie unterscheiden. Und das geht wunderbar mit Spitznamen. Die Brasilianer ändern dafür besonders gerne ihre Vornamen ab. Zum Beispiel mit Verkleinerungsform: Ronaldo wird dann zu Ronaldinho (kleiner Ronaldo). Oder mit Vergrößerungsform: Ronaldão (großer Ronaldo). Oder verkürzt: Naldo.
Beliebt ist es auch, eine Eigenschaft, welche die entsprechende Person ausmacht zu verwenden: "der Lustige", "der Flinke", "der Gewitzte". Oder man nimmt die Physiognomie als Kose-Vorlage: "der Kleine", "der Große", "der Dicke". Und so weiter und so fort...
In Deutschland gibt es natürlich auch Spitznamen. Den als Nicht-Brasilianer auf dem Trikot zu tragen, ist aber alles andere als einfach.
Andreas Neuendorf, Ex-Profi bei Hertha BSC, bekam schon zu Jugendzeiten wegen eines Zeckenbisses den Spitznamen "Zecke" verpasst. Und den wollte er dann irgendwann auch auf seinem Trikot tragen.
Dafür musste er aber erstmal die Statuten der DFL GmbH überwinden. Um seinen Kosenamen aufs Trikot flocken zu dürfen, musste Neuendorf zunächst "Zecke" als Künstlernamen im Personalausweis eintragen lassen.
Dafür wiederum musste er zwei Ölgemälde malen und diese dann versteigern. Seit 2002 durfte er "Zecke" dann endlich offiziell auf seinem Trikot tragen.