Anlässlich jeder Fußball-Weltmeisterschaft wird ein eigener WM-Song veröffentlicht. Im Jahr 2018 war es die Hymne "Live It Up" von Will Smith, Nicky Jam und Era Istrefi, 2014 "We Are One (Ole Ola)" von Pitbull und Jennifer Lopez. Einer der bekanntesten WM-Songs bleibt wohl "Waka Waka (This Time for Africa)" von Shakira im Jahr 2010.
Für die WM in Katar, die am 20. November beginnt, soll ein einzelnes Lied nicht reichen – dieses Jahr soll es ein komplettes Album geben. Zwei Tage vor Beginn werden Nicki Minaj, Maluma und die libanesische Sängerin Myriam Fares einen Track ("Tukoh Taka") des Albums herausbringen.
Dass gerade die Rapperin Nicki Minaj Teil dessen ist, gefällt einigen Fans jedoch überhaupt nicht.
Grund für die Kritik ist das umstrittene Gastgeberland Katar. Während der Vorbereitung der WM wurden mehrere Stadien im Land gebaut, bei denen Tausende Gastarbeiter ums Leben kamen. Außerdem ist das Wüstenemirat für weitere Menschenrechtsverletzungen bekannt: Frauen haben kaum Rechte, Homosexualität ist verboten.
Viele Fans der Künstlerin kritisieren, dass sie all die Missstände mit ihrem Song unterstütze, wobei doch die Mehrheit ihrer Fans gerade zu den Gruppen gehört, die in Katar unterdrückt werden. Eine Twitter-Nutzerin schreibt:
Ein weiterer User weist Nicki Minaj ebenfalls darauf hin, dass ihre LGBTQ+-Fans aus Katar in Gefahr seien "und du finanzierst und unterstützt [Katars] widerliche Ansichten".
Des Weiteren wird der Sängerin Doppelmoral vorgeworfen. Im Sommer 2019 hatte sie ein Konzert in Saudi-Arabien abgesagt. Der Grund: Menschenrechtsverletzungen im Land. Es sei merkwürdig, dass sie nun in Katar auftrete, denn Nicki Minaj wird den Song gemeinsam mit Maluma und Myriam Fares beim Eröffnungsspiel am Sonntag live vor Ort performen.
Ein anderer Teil ihrer Fanbase verteidigt die US-amerikanische Rapperin. Sie würde einen WM-Song für die Fifa singen, keine Nationalhymne für das Land Katar. Viele sind stolz, wie weit es Nicki Minaj als weibliche Rapperin schon geschafft habe.