Im Iran dauern landesweite Proteste gegen die Missachtung von Frauenrechten und das islamische Herrschaftssystem weiter an. Der iranische Nationalspieler Sardar Azmoun, der zugleich in der deutschen Bundesliga bei Bayer Leverkusen spielt, äußerte sich zuletzt auf seinem Instagram-Kanal und solidarisierte sich mit den Frauen in seinem Heimatland.
Am Sonntagabend veröffentliche Bayer Leverkusens Stürmer Sardar Azmoun ein Statement, um seine Solidarität mit Mahsa Amini und all den iranischen Frauen auszudrücken. Der Tod der jungen Frau Mahsa Amini im iranischen Polizeigewahrsam sorgte weltweit für Aufsehen. In seiner Instagram-Story schrieb er:
In dem Moment war Azmoun in Österreich, um sich mit seiner Mannschaft auf das Spiel gegen den Senegal vorzubereiten. Damit verstieß er gegen die Regel, sich bis zum Ende des Trainingslagers nicht darüber zu äußern. Die Story wurde daraufhin gelöscht, auch sein Account war für eine kurze Zeit nicht auffindbar. Inzwischen ist das Konto zwar wieder aktiv, doch all seine Beiträge sind gelöscht.
Bisher ist noch unklar, welche Konsequenzen das Ganze für den iranischen Nationalspieler hat. Beim Testspiel am Dienstag gegen den Senegal wurde er eingewechselt und erzielte nur kurz später den Ausgleich zum 1:1. Über eine mögliche WM-Teilnahme wurde noch keine Aussage getätigt.
Bayer Leverkusens Sportgeschäftsführer Simon Rolfes steht hinter Azmoun: "Ich hatte Kontakt mit Sardar Azmoun, er wollte mit seinem Post vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in seinem Heimatland die iranischen Frauen und Frauen im Allgemeinen unterstützen", äußerte er sich gegenüber der Rheinischen Post.
Schon seit einiger Zeit setze sich Azmoun für bessere Lebensumstände der Frauen ein und fördere bekanntermaßen ein Frauen-Volleyballteam mit privaten Mitteln. "Er solidarisiert sich sehr mit der weiblichen Bevölkerung Irans. Und natürlich unterstützen wir als Bayer 04 Leverkusen Sardars persönliches Engagement, weil er sich damit für die Wahrung und Stärkung demokratisch legitimierter Grundwerte einsetzt", sagte Rolfes.
Im Iran selbst gilt Azmoun als Volksheld und Idol. Auch auf Twitter erhält er Unterstützung: So schreibt zum Beispiel der ehemalige Bundestagsabgeordnete und Jurist Niema Movassat, dass er sich wünschen würde, mehr iranische Sportler würden sich Azmoun anschließen und sich an die Seite der Bevölkerung stellen.
Der Podcaster und Moderator Kevin Scheuren betitelt Sardar Azmoun als "Legende" und hofft, dass "er heil nach Leverkusen" zurückkomme. Es verdiene "größten Respekt, dass sich ein Fußballer so deutlich gegen Unterdrückung und Hass eines totalitären Regimes stellt".