Der Schock sitzt bei vielen Fußballfans noch immer tief. Gut acht Millionen Deutsche sahen vergangene Woche das letzte Gruppenspiel der DFB-Frauen im ZDF – und wurden von einem unerwartet frühen WM-Aus der Nationalmannschaft nahezu überrumpelt.
Nach dem 1:1 gegen Südkorea fanden die meisten Spielerinnen gegenüber neugierigen Reporter:innen kaum Worte für ihr frühes Ausscheiden, nur Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mühte sich um ein gefasstes Statement. Nach und nach finden nun auch die DFB-Stars wieder zu Worten – und versuchen es mit Optimismus gegenüber den Fans.
"Die Enttäuschung ist riesig, für uns wie für euch", resümiert Angreiferin Laura Freigang, die im Spiel gegen die Südkoreanerinnen gar nicht selbst auf dem Platz stand. In einem Story-Post auf Instagram hat sie aber doch noch ein paar Sachen, die sie gegenüber ihren Fans loswerden möchte.
Denn die Unterstützung, welche die Mannschaft vor Ort und zu Hause in Deutschland erfahren habe, sei nicht selbstverständlich. "Wir sind dafür sehr dankbar!" schreibt Freigang in einer knappen Erklärung vor schwarzem Hintergrund.
Die gebürtige Kielerin galt bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland als Joker der DFB-Frauen. Beim ersten Gruppenspiel gegen Marokko (6:0) erhielt sie in der 82. Minute ihre einzige Chance bei dieser WM, als sie für Torjägerin Alexandra Popp eingewechselt wurde.
Doch die 25-Jährige ist für ihren Optimismus bekannt. "Ich bin mir sicher, dass wir auch so eine Erfahrung nutzen werden um weiter zu kommen – eine andere Option kommt gar nicht in Frage", erklärt sie auf Instagram und malt einen krumm lächelnden Smiley dazu.
Auch DFB-Kapitänin Alexandra Popp hatte sich am Wochenende über Instagram zu dem frühen Aus der DFB-Frauen geäußert. In ihrem Statement kündigte sie ebenfalls an, dass die Mannschaft "aufstehen und wiederkommen" würde.
Nach dem Einzug der DFB-Frauen ins EM-Finale im vergangenen Jahr hatten viele Fans auch auf ein starkes Abschneiden bei der Weltmeisterschaft gehofft. Durch die überraschende Niederlage gegen Kolumbien und das Unentschieden gegen Südkorea reichte es für die Mannschaft allerdings nicht einmal für den Einzug ins Achtelfinale.
Trotz dieser Enttäuschung im australischen Brisbane setzt man beim DFB jetzt auf Learnings für die Zukunft. "In dem Sinne: Kuss an euch alle, und lasst uns weiter zusammen halten in guten und in weniger guten Zeiten", schließt auch Freigang in ihrem Statement auf Social Media.
Unter einem weiteren Beitrag, den die Stürmerin direkt nach dem WM-Aus gepostet hatte, machte sich dieser Zusammenhalt bereits bemerkbar. Zahlreiche Fans kommentierten den Post mit ermutigenden Zeilen und klaren Bekenntnissen zu der DFB-Mannschaft.
Auch für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gab es trotz des WM-Debakels weiterhin große Zustimmung. Der DFB entschied entsprechend, die 55-Jährige in ihrer Position zu behalten. Die nächste Herausforderung für sie und das Team wird dann ein Duell gegen Dänemark in der Nations League im September sein.
Das frühe WM-Aus ist für die deutsche Frauennationalmannschaft als historisches Ereignis der negativen Art einzuordnen. Noch nie schieden die DFB-Frauen bei einer Weltmeisterschaft so früh aus wie in diesem Jahr – bisher schafften sie es sogar immer bis ins Viertelfinale.